Wenn Erektionspillen nicht helfen

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Erektionsstörungen nach Prostatakrebs können sehr belastend sein. Partnerschaft, Intimität und Sexualität können dennoch gelingen.

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • Warum Medikamente nicht immer helfen können
  • Welche psychischen Folgen das auslösen kann
  • Was Du tun kannst, wenn Du in dieser Situation bist

Dieser Artikel wurde am 08.04.2021 aktualisiert.

Prostatakrebs und Erektionsstörungen

Dein Prostatakrebs ist behandelt worden. Durch die Therapie können Blutgefäße oder Nerven verletzt worden und Deine sexuelle Lust vermindert sein. Medikamentöse PDE5-Hemmer helfen dann eventuell nicht, die Blutversorgung des Schwellkörpers und damit die Erektion zu verbessern. Nun leidest Du, wie viele Männer auch, an Erektionsstörungen. Alternative Wege können Dir aber zu einer erfüllenden Partnerschaft verhelfen.

Mentale Auswirkungen

Ein Nicht-Ansprechen der PDE5-Hemmer kann Dich psychisch belasten. Vielleicht hast Du ein Gefühl von Versagen und Dein Selbstverständnis als Mann ist vielleicht erschüttert. Es kann auch sein, dass Du Angst hast, Deine Sexualität auszuleben. Möglicherweise vermeidest Du darüber zu sprechen und ziehst Dich aus der Partnerschaft zurück. Aus Angst vor Stigmatisierung nimmst Du vielleicht auch Hilfsangebote nicht an. Doch all das muss nicht sein.

Beratung beim Urologen und psychologische Unterstützung

Gespräche mit Urologen helfen vielen Prostatakrebspatienten. Sie können Dir Perspektiven und weitergehende Informationen zu Deiner Erektionsstörung vermitteln. In Abhängigkeit von der Ursache gibt es Hilfen zur Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit, wie zum Beispiel:

  • Vakuumpumpen als Erektionshilfe
  • intrakavernöse Injektionen
  • intraurethrale Prostaglandine
  • Implantate
  • Elektrostimulation
  • physiotherapeutisches Training, Beckenbodentraining
  • Biofeedback

Psychische und sexualtherapeutische Beratung können verhindern, dass Du in eine seelische Krise gerätst.

Paartherapie

Manchen fällt es schwer, über ihre sexuellen Gefühle und Identitätskrisen zu sprechen. Vielleicht fehlen auch die passenden Worte. Die Folgen können Rückzug, Verunsicherungen, Missverständnisse und Probleme in der Partnerschaft sein. Ein vertrauensvolles Gespräch kann unnötige Sorgen klären und Euch wieder stärker verbinden. Es kann leichter sein, einer neutralen dritten Person innere Konflikte anzuvertrauen, als geliebten Menschen. Daher kann eine Paartherapie eine hilfreiche Unterstützung sein.

Adressen für Selbsthilfegruppen

Vielen gelingt es aus Angst vor Verletzung nicht, mit Angehörigen über intime Themen zu sprechen. Selbsthilfegruppen können den Austausch erleichtern und bei der emotionalen Verarbeitung helfen. Hier kannst Du üben, Deine Gefühle und Sorgen auszudrücken. Sie können ein Übungsfeld für persönliche Gespräche und eine Quelle an Tipps und Ideen sein. Gruppen findest Du zum Beispiel hier:

Neue Wege in Partnerschaft und Sexualität ohne Erektion

Das “Lustorgan” liegt im Zwischenhirn. Es kann durch Gefühle, Sinneswahrnehmungen und Gedanken aktiviert werden. Daher können Sinnlichkeit und Intimität auch ohne Geschlechtsverkehr und Orgasmen ohne Erektion entstehen. Möglichkeiten, um Zuneigung und Verbundenheit auszudrücken und Nähe zu schaffen, können sein:

  • intensive Gespräche, in denen Wünsche und Bedürfnisse geäußert werden dürfen
  • phantasievolle und romantische Erlebnisse
  • gemeinsame Hobbys ausüben, gemeinsame Pläne schmieden
  • orale Stimulierung
  • zärtliche Massagen, sanftes Streicheln
  • erotische Phantasien und gegenseitige Befriedigung

Zusammengefasst

Die Krebstherapie kann Erektionsstörungen zur Folge haben. Gespräche mit Urologen, Psychoonkologen, Paartherapeuten und anderen Betroffenen können alternative Möglichkeiten zur erfüllenden Sexualität aufzeigen. Die Partnerschaft kann durch neue Arten der Begegnung belebt werden.

Das kannst Du tun

Unsicherheit, Versagensangst, Leistungsdruck und Stress können die Erektionsfähigkeit beeinflussen. Ein gesunder Lebensstil kann dem entgegensteuern. Das gelingt beispielsweise mit:

  • Regelmäßiger körperlicher Aktivität, wie zum Beispiel Ausdauersport
  • ausgewogener, abwechslungsreicher und gesunder Ernährung
  • Verzicht auf Genussgifte, wie Nikotin und Alkohol
  • Abbau von Übergewicht
  • Anti-Stress- und Entspannungsübungen im Alltag, wie zum Beispiel Yoga
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