Dein Liebesleben weiter genießen!

Autor: Roland Kriesling, B.Sc. • Fachliche Prüfung: Erik Schmok
Lesedauer: 3 Minuten
Teile diesen Artikel

Dein Liebesleben muss nicht auf Eis gelegt werden. Körperliche Zuwendung kann Dir Kraft geben. Du bestimmst, was Dir guttut!

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • Dein Sexualleben kann durch Medikamente und Therapieform beeinflusst werden
  • Eine erfüllte Sexualität ist dennoch möglich
  • Setze Dich nicht unter Druck

Dieser Artikel wurde am 09.12.2021 aktualisiert.

Während Deiner Behandlung kann sich Dein Se­xual­le­ben in mehrfacher Hin­sicht ändern. Stö­run­gen können im Bereich des Ver­lan­gens, der Erregung, des Or­gas­mus und der Zeugung auf­tre­ten. Die Libido kann durch die Me­di­ka­men­te und Therapieform be­ein­flusst wer­den. Der Einfluss auf das Ver­lan­gen ist vom be­trof­fenen Organ und Deinen Vorlieben abhängig.

Auch wenn die Behandlung Deine Sexualität beeinflussen und verändern kann, ist ein er­füll­tes Se­xual­le­ben weiterhin möglich. Es trägt zum Erhalt Deiner Le­bens­qua­li­tät bei und hilft Deine Part­nerschaft zu festigen. Lass Dich also nicht davon abhalten, mit Deinem Behandlungsteam offen über dieses Thema zu spre­chen. Abhängig von Deiner Me­di­ka­tion soll­test Du Dich eventuell auch über die Not­wen­dig­keit und Dauer einer sicheren Verhütung beraten lassen.

Schwierigkeiten, die in Folge der Therapie auf­tre­ten können sind:

Lustlosigkeit

Medikamente können Dein Ver­lan­gen be­ein­flussen. Aber auch ein veränderter Hormonhaushalt oder seelische Be­las­tun­gen können Ur­sa­che sein. Setz Dich nicht unter Druck. Sprich mit Deiner Part­nerin oder Deinem Partner über die Gründe, aber vor allem auch über Deine Bedürfnisse und Wün­sche. Ge­mein­sam könnt ihr alte oder auch neue Formen der Sexualität fin­den. Und denk daran: Auch Deine Part­nerin oder Dein Partner muss erst noch lernen, mit der neu­en Si­tua­ti­on um­zu­ge­hen.

Schmer­zen

Stehen Dir vor allem Schmer­zen im Weg sollte überprüft wer­den, ob die schmerz­the­ra­peu­ti­schen Mög­lich­kei­ten voll ausgeschöpft wurden. Nach einer Operation sollte die ärztlich emp­foh­le­ne Zeit der Enthaltsamkeit ein­ge­hal­ten wer­den. Wenn nach Ablauf dieser Zeit immer noch Schmer­zen auf­tre­ten, soll­test Du auf jeden Fall me­di­zi­ni­schen Rat einholen. Nach Ein­griffen im Be­cken­be­reich könnten z.B. Ver­narbun­gen dafür verantwortlich sein. Aber auch Schei­den­tro­cken­heit oder Ent­zün­dun­gen der Pros­ta­ta, Harn­wege oder Schei­den­schleim­haut infolge der Therapie können mögliche Gründe sein.

Spezielle Pflegeöle können helfen, Narben geschmeidig zu machen. Die Schei­den­schleim­haut kann mit speziellen Cremes und Gleit­gels beruhigt und ge­schützt wer­den. Massagen, Be­we­gungs­übun­gen und Physiotherapie können das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Vaginalprobleme

Verschiedene Therapien können zu Schei­den­tro­cken­heit und Ent­zün­dun­gen der Schleimhaut führen. Lass Dich von Deinem Behandlungsteam be­ra­ten und nutze rezeptfreie Gleit­gels, die was­ser­lös­lich, parfümfrei und farb­los sind. Das Ge­spräch darüber mit Deinem Behandlungsteam ist etwas ganz Normales. Es muss Dir nicht un­an­ge­nehm sein.

Achte auf Hygiene, denn durch manche Therapien kann es zu Infekten kom­men. Lass Dich in diesem Fall behandeln. Unter Umständen muss auch Dein Part­ner behandelt wer­den, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.

Erek­tion­sstö­run­gen

Eventuell ge­schä­dig­te Nerven, Blutgefäße, Schwell­kör­per oder zu niedri­ger Testosteronspiegel, aber auch seelische Be­las­tun­gen können zu Erek­tions­stö­run­gen führen. In diesem Fall soll­test Du einen Uro­lo­gen oder unter Umständen ei­nen Se­xual­the­ra­peuten zurate ziehen. Für die Ärztinnen und Ärzte sind das ganz normale Ge­spräche, die sie sicher gerne mit Dir führen, wenn es Dir dadurch besser geht.

Zusammengefasst

Ein ausgeklügeltes Zusammenspiel aus körperlichen und seelischen Vorgängen prägt unsere Sexualität. Unsere Erfahrungen, Empfindungen und Gedanken sowie biologische Systeme wie Hormone, Nervensystem und Organe spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Deine Diagnose und die Therapie können beide Bereiche stark aus dem Gleichgewicht bringen. Ein erfülltes Sexualleben ist aber weiterhin ein grundlegendes menschliches Bedürfnis.

Das kannst Du tun

  • Sprich offen mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner über Deine Bedürfnisse.
  • Sprich mit Deinem Behandlungsteam über Probleme und Schmerzen.
  • Lass Dich von einem Sexualtherapeuten oder einer Sexualtherapeutin beraten.
Teile diesen Artikel
Diese Artikel könnten Dich auch interessieren.
Quellenangaben
  1. Hartmann, U., & Neuhof, C. (2018). Erektionsstörungen. In Sexualtherapie (pp. 289-314). Springer, Berlin, Heidelberg.
  2. Müller, G., & Otto, U. (2018). Urologie. In Rehabilitation (pp. 97-101). Springer, Berlin, Heidelberg.
  3. Zettl, S., & Kroner, T. (2017). Sexualität und Fertilität. In Onkologische Krankenpflege (pp. 513-525). Springer, Berlin, Heidelberg.
  4. Friese, K., & Kiechle, M. (2017). Leben mit und nach Krebs. Der Gynäkologe, 50(5), 306-306.
  5. Bildnachweis: © motortion – stock.adobe.com
Klinische Forschung
Wirksamkeit von Mika in klinischer Studie nachgewiesen
Medizinprodukt
Mika ist ein Medizinprodukt nach deutschem Medizinproduktegesetz
Sicherheit
Wir arbeiten nach höchsten Datenschutz-Richtlinien

Schweres leichter machen

Mach mit in deiner Mika-App!
Gezieltes Training
gegen Fatigue mit Video-Anleitung
Image

Image
Image