Wie wirkt eine gelenkte Imagination?

Autor: Nicole Ziese • Fachliche Prüfung: Dr. Henriette Quack
Lesedauer: 3 Minuten
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Wichtig ist vor allem eins: Die Verfahren der gelenkten Imagination haben nichts mit Esoterik oder Spiritualität zu tun. Sie sind wissenschaftlich belegt. Zum Teil werden sie inzwischen sogar im Rahmen von orthopädischen Operationen, beispielsweise bei Gelenkoperationen oder zur Vorbereitung auf eine Geburt (Hypnobirthing), angewendet. Und das mit nachweisbarem Erfolg in Bezug auf eine verbesserte Wundheilung.

Trotzdem ist es wichtig, dass Du Dir überlegst, ob sich das Verfahren für Dich „richtig anfühlt“. Hierbei geht es nicht um eine Kopfentscheidung. Gedanken wie „Ich muss das machen, damit ich schnell wieder gesund werde“, sind hier fehl am Platze. Denn es gibt genug alternative Entspannungsmöglichkeiten, die für Dich persönlich vielleicht die bessere Wahl sind. Lies diesen Artikel bis zum Ende durch und entscheide dann, wenn Du alle Informationen hast, ob es für Dich das richtige Verfahren ist. Wenn Du weitere Fragen zu dem Thema hast, lasse Dich von Deinen Psychologen oder Arzt beraten.

Reduktion des Stresslevels

Durch die Diagnose siehst Du Dich mit Fragen konfrontiert, mit denen Du Dich zuvor in der Regel noch nie beschäftigt hast. Im Rahmen der Behandlung musst Du Entscheidungen treffen. Und die Behandlung selbst stellt für Deinen Körper aufgrund der Begleiterscheinungen auch eine Herausforderung dar. Das alles kann Stress verursachen, der Dich dann noch zusätzlich belasten kann. Denn: Stress macht krank. Da die gelenkte Imagination dazu beitragen kann, den Stress zu reduzieren, führt dies zu einer tatsächlichen seelischen und körperlichen Entlastung.

Anregung, die positiven Effekte der Behandlung wahrzunehmen

Manchmal hat Deine Behandlung auch Begleiterscheinungen, die Dich körperlich und seelisch belasten können. Wie stark diese Dich belasten hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Deine Einstellung zu der Behandlung gehört zu diesen Faktoren. Und durch das Verfahren der gelenkten Imagination kannst Du Deine Einstellung bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Vereinfacht gesagt funktioniert das so: Du machst Dir bewusst, dass jeder Behandlungszyklus dazu beiträgt, Deine Erkrankung zu bekämpfen. Außerdem machst Du Dir bewusst, dass die Begleiterscheinungen vorübergehend sind. Mit positiven Glaubenssätzen gehst du gestärkt in die Therapie und hast eventuell dadurch weniger Nebenwirkungen.

Richtung der Gedanken weg von der Behandlung

Auch, wenn Deine Erkrankung und die Behandlung Dein Leben verändert haben, so ist eines wichtig: Es gibt in Deinem Leben auch noch andere Dinge. Hierzu zählen zum Beispiel Dein Beruf, Deine Familie, Deine Hobbys, ein leckeres Essen, ein Spaziergang oder ein Ausflug. Die gelenkte Imagination hilft Dir dabei, Dir bewusst zu werden, dass es auch positive Ereignisse in Deinem Leben gibt. So unterbrichst Du das ständige Grübeln über Deine Erkrankungen – zumindest für eine kurze Zeit – durch Gedanken an schöne Dinge.

Was genau sind die Verfahren der gelenkten Imagination?

Es geht um Methoden zur Stärkung der Selbstwirksamkeit (also dem Glauben daran, dass Du ein aktiver Teil des Therapieprozesses bist und Dinge beeinflussen kannst): Du hast die Möglichkeit, Deine eigenen Kraftreserven optimal zu nutzen und sogar zu stärken. Dadurch kannst Du mit der Erkrankung und den Folgen der Behandlung besser umgehen. Wie das funktioniert, zeigt ein ganz einfaches Beispiel:

Versuche jetzt, Dir KEINEN blauen Elefanten vorzustellen!

Die meisten Menschen denken nach dieser Aufforderung unwillkürlich an einen blauen Elefanten – auch, wenn sie es gar nicht wollen. Wenn Du Dir aber vornimmst, an einen grauen Elefanten zu denken, wirst Du nicht an einen blauen Elefanten denken – obwohl Du ja vorher von dem blauen Elefanten gelesen hast.

Im Prinzip funktioniert die gelenkte Imagination nach dem gleichen Prinzip. Du lenkst Deine Gedanken auf die Selbstheilungskräfte Deines Körpers.

Das Ziel der Übung ist es, die schönen Ereignisse in Deinen Leben vor dem inneren Auge erscheinen zu lassen, so dass Deine Gedanken sich nicht ständig zu 100 Prozent um Deine Erkrankung und die Behandlung drehen.

Es gibt verschiedene Verfahren der gelenkten Imagination. Die Wirkungsweise ist jedoch immer vergleichbar. Zu den bekanntesten Verfahren zählt die Simonton-Methode, die von dem amerikanischen Radio-Onkologen Carl Simonton zur psychologischen Behandlung und Selbsthilfe bei Krebs entwickelt wurde. Dabei wird zunächst eine Entspannungsübung durchgeführt. Erst dann entwickelt der Patient innere Bilder (Imaginationen), die sich auf die Themenbereiche Selbstheilungskraft, Wirksamkeit der Behandlung etc. beziehen.

Wenn Du denkst, dass die gelenkte Imagination für Dich das geeignete Verfahren ist, dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu erlernen:

  • Über Seminare, die zum Teil auch in Rehakliniken angeboten werden
  • Aus Büchern
  • Mit Hilfe von CDs
  • Mit Hilfe von Apps, die Du Dir auf Deinen Computer oder Dein Smartphone herunterladen kannst.

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Quellenangaben
  1. www.spt-education.de (11.06.2019)
  2. Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de (11.06.2019)
  3. Simonton-Methode: www.biokrebs.de (11.06.2019)
  4. www.onkopedia.com (11.06.2019)
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