Die Therapie als Weg zurück ins Leben

Autor: Roland Kriesling, B.Sc. • Fachliche Prüfung: Dr. Nicole Strauch
Lesedauer: 2 Minuten
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Der Weg einer jungen Mutter aus der Krebstherapie zu mehr Kontrolle über ihr Leben.

Wochenlanges Husten. Manchmal bis zum Erbrechen. Die Haut juckt häufig. Gewichtsverlust, bis die Waage nur noch 43 kg zeigt.

Irgendetwas stimmt da doch nicht. Könnte es mit der Hormonumstellung nach der Schwangerschaft zusammenhängen? Bilde ich mir das vielleicht nur ein?

Das waren die Gedankengänge der 25-jährigen Marie, seit elf Monaten Mutter.

Doch die Entzündungswerte im Blut schossen in die Höhe, trotz Antibiotika.

Sie findet sich beim Radiologen wieder. Nach Begutachtung der Bilder sagt dieser ihr nur, sie müsse sich auf einen langen Krankenhausaufenthalt gefasst machen.

In der Klinik sprachen die Ärzte nur von einer “Masse” die auf die Luftröhre drücke. Daher der Husten.

Niemand sprach die Diagnose laut aus. Erst eine beiläufige Bemerkung zwischen einer Krankenschwester und Arzt brachte die Krebsdiagnose auf den Tisch.

Ein eher seltener Lymphdrüsenkrebs, ein sogenanntes Hodgkin-Lymphom. Die Betroffenen sind wie Marie meist jung. Mögliche Ursachen weitgehend unbekannt. Bis auf einige Hinweise, dass Pfeiffer’sches Drüsenfieber und Rotaviren die Erkrankung begünstigen können.

Wie sagt man das jetzt seiner Familie? Kann man die Krankheit verheimlichen? Wird ihre kleine Tochter ohne sie aufwachsen müssen?

Letztlich sagt sie es ihrer Mutter – übers Telefon.

Die Bestürzung innerhalb der Familie war groß. Alle brachen ständig in Tränen aus.

Doch je mehr die Familie verzweifelte, desto entschlossener wurde Marie. Sie war sich sicher, sie würde überleben. Sie sprach allen Mut zu.
Und ihre Chancen sahen gar nicht schlecht aus. Die Wahrscheinlichkeit fünf Jahre nach Diagnosestellung am Leben zu sein beträgt bei Hodgkin-Patienten immerhin 85 %.

Die Diagnose führte sie dazu in vielem klarer zu sein und die Kontrolle in ihrem Leben zu übernehmen.

Angefangen damit, dass sie selbst bestimmt, wann sie ihre Haare verliert und nicht der Krebs. Den ersten Geburtstag ihrer Tochter wollte sie unbedingt noch mit ihren eigenen Haaren auf dem Kopf feiern. Das schaffte sie auch. Nur Stunden später rasierte sie sich den Kopf.
Ihren alten Job hat sie gekündigt, um sich ihren langgehegten Wunsch als Tagesmutter zu arbeiten erfüllen zu können.

Über ihre Therapie wollte sie von Anfang an so viel wie möglich mitbestimmen. Sie bestand darauf, dass bei der OP kein Schnitt am Hals gemacht wird und nahm so einen komplizierteren Eingriff in Kauf.

Sie freute sich sogar auf die Chemotherapie. Die Diagnose sah sie nicht als Weg in den Tod, vielmehr konzentrierte sie sich auf die Therapie – als Weg zurück ins Leben.

Nach einem guten halben Jahr Therapie fanden die Ärzte keine Krebszellen mehr in ihrem Körper. Eine zusätzliche Bestrahlung hat sie abgelehnt, auch wenn dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs gesenkt werden würde. Das Risiko bleibender Schäden durch die Bestrahlung war ihr persönlich zu hoch.

Alle sechs Monate muss sie zur Nachsorge Untersuchung. Anfangs war sie noch jedes Mal nervös, doch mittlerweile nimmt sie es gelassener. Gerade gehe es ihr gut und sie habe große Pläne, für Krebs hat sie keine Zeit.

Die Diagnose ist mittlerweile neun Jahre her und sie fühlt sich als eine gesunde junge Mutter.

 

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