Die Überlebensrate bei der Diagnose Krebs steigt

Autor: Roland Kriesling, B.Sc. • Fachliche Prüfung: Dr. Clemens Seidel
Lesedauer: 2 Minuten
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Gute Nachrichten aus der Medizin. Die Chancen Krebs zu überleben sind seit dem Jahr 2000 gestiegen. Weltweit.

Je nach Krebsart unterscheiden sich die Überlebenschancen stark.
Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Langzeitüberlebensrate nach Tumordiagnose seit dem Jahr 2000 weltweit gestiegen ist.

Das geht aus der internationalen Studie “Concord-3” hervor, die in der Fachzeitschrift “The Lancet” veröffentlicht wurde.

Eine Forschergruppe um Claudia Allemani von der London School of Hygiene & Tropical Medicine hat dazu Daten von 322 Krebsregistern aus 71 Ländern und Regionen zusammengetragen, ausgewertet und die 5-Jahres-Überlebensraten für die jeweiligen Krebsarten berechnet.

So konnten die Forscher Daten von 37,5 Millionen Krebspatienten berücksichtigen.
Die Analyse umfasst 18 Krebserkrankungen in Speiseröhre, Magen, Dickdarm, Rektum, Leber, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Brust, Gebärmutterhals, Eierstock, Prostata, Melanom der Haut bei Erwachsenen sowie Hirntumore, Leukämien und Lymphomen bei Erwachsenen und Kindern.

Auch in Deutschland sind die Überlebensraten nach einer Krebsdiagnose bei den meisten untersuchten Krebsarten gestiegen.

Im weltweiten Vergleich steht Deutschland überwiegend im oberen Drittel der 71 untersuchten Staaten, allerdings meist unterhalb der skandinavischen und angloamerikanischen Staaten.

Beim Brustkrebs, der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen, kann eine leichte Verbesserung festgestellt werden.
So liegen die 5-Jahres-Überlebensraten für den Zeitraum von 2010 bis 2014 bei 86,0 % (im Vergleich 2000–2004 83,9 %).

Beim Prostatakrebs, der häufigsten Krebserkrankung bei Männern, bleiben die Überlebensaussichten auf einem relativ konstant hohen Niveau.
In Deutschland liegen sie für den Zeitraum von 2010 bis 2014 bei 91,6 % verglichen mit 90,4% im Zeitraum 2000-2004.

Beim Speiseröhrenkrebs (von 16,6 auf 20,8 %) und beim Lungenkrebs (von 14,9 auf 18,3 %) gibt es ebenfalls verhältnismäßig große Fortschritte.
Dennoch bleiben sie leider die Krebserkrankungen mit vergleichsweise niedrigen Langzeitüberlebensraten.

Ausnahmen waren z.B. Hirntumoren bei Erwachsenen und die akute lymphatische Leukämie (ALL) bei Kindern, hier sank die Rate der Überlebenden von 94 auf 91,1 Prozent, blieb aber damit auf einem weiterhin hohen Niveau.

Die Zahlen haben für Deutschland aber leider eine eingeschränkte Aussagekraft, weil die Krebsregister nur 36,8 % der deutschen Einwohner repräsentieren. Unter anderem fehlen die Daten aus den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

“Die kontinuierliche Beobachtung der globalen Trends beim Überleben von Krebserkrankungen ist von entscheidender Bedeutung, um die allgemeine Wirksamkeit von Gesundheitssystemen weltweit zu bewerten und politischen Entscheidungsträgern dabei zu helfen, bessere Strategien zur Krebsbekämpfung zu planen”, wird Allemani in der Fachzeitschrift “The Lancet” zitiert.

Weltweit zeigt sich ein deutliches Gefälle in den Überlebensraten zwischen wirtschaftlich stärker bzw. schwächer entwickelten Ländern.

Diese Ergebnisse spiegeln wahrscheinlich vor allem die Unterschiede im Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung wider, so die Autorinnen und Autoren. Allerdings können je nach Krebsart auch weitere Faktoren wie z. B. unterschiedliche Angebote und Inanspruchnahme von Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung eine Rolle spielen.

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Quellenangaben
  1. Allemani C, Matsuda T, Di Carlo V, Harewood R, Matz M, Nikšić M, Bonaventure A, Valkov M, Johnson CJ, Estève J, Ogunbiyi OJ, Azevedo E Silva G, Chen WQ, Eser S, Engholm G, Stiller CA, Monnereau A, Woods RR, Visser O, Lim GH, Aitken J, Weir HK, Coleman MP; CONCORD Working Group. Global surveillance of trends in cancer survival 2000-14 (CONCORD-3): analysis of individual records for 37 513 025 patients diagnosed with one of 18 cancers from 322 population-based registries in 71 countries. 2018 Mar 17;391(10125):1023-1075. doi: 10.1016/S0140-6736(17)33326-3. Epub 2018 Jan 31. (21.11.2018)
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