Worum geht’s?
Gebärmutterhalskrebs ist inzwischen gut erforscht. Wenn der Krebs früh erkannt wird, gibt es gute Therapiemöglichkeiten und hohe Heilungschancen.
In Kürze – Das kannst du tun:
- Erkundige Dich bei Deinem Arzt über die Größe des Karzinoms.
- Besprich mit ihm die Therapiemöglichkeiten.
- Berücksichtige dabei, ob Du Dir noch Kinder wünschst.
Entstehung von Gebärmutterhalskrebs
Das sogenannte Zervixkarzinom ist eine sich langsam entwickelnde Krebsart im Bereich des Muttermundes. In den meisten Fällen liegt dem Krebs eine Infektion mit sexuell übertragenen Papillomaviren zugrunde. Von ersten Vorstufen bis zum bösartigen Krebs können mehr als 15 Jahre vergehen. Aufgrund dieser Zeitspanne werden frühe Stadien von Gebärmutterhalskrebs meist schnell erkannt und behandelt. Frauen können ihren Abstrich des Muttermundes seit Januar 2020 alle drei Jahre auf HPV testen lassen.
Zahlen und Fakten
Frauen mit Gebärmutterhalskrebs sind im Durchschnitt 55 Jahre alt. Die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsart zu sterben, ist Dank der Früherkennung deutlich zurückgegangen. So hat sich die Sterblichkeitsrate seit 30 Jahren mehr als halbiert.
Ursachen von Gebärmutterhalskrebs
Bisher sind nur wenige Risikofaktoren bekannt. Die häufigste Ursache ist eine chronische Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Besonders die HPV-Hochrisikotypen, dabei sind 16 und 18 die wichtigsten, erhöhen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Weitere bekannte Risikofaktoren sind:
- ungeschützter Geschlechtsverkehr
- erster Geschlechtsverkehr in frühen Jahren
- hohe Anzahl von Geburten
- häufig wechselnde Geschlechtspartner
- nicht ausreichende Genitalhygiene
- Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern, wie Chlamydien
- geschwächtes Immunsystem
- Langzeiteinnahme der Pille
- Nikotinmissbrauch
Beschwerden bei Gebärmutterhalskrebs
In Vor- oder Frühstadien verursacht der Krebs keinerlei Symptome. Erst im fortgeschrittenen Stadium spürst Du Beschwerden, wie beispielsweise:
- Blutungen oder Zwischenblutungen nach Anstrengungen, wie Geschlechtsverkehr, Sport oder hartem Stuhlgang
- bei Frauen über 35 Jahren: ungewohnt starke und lange Monatsblutungen, Zwischenblutungen, Schmierblutungen
- Rückenschmerzen
- Unterbauchschmerzen
- Gewichtsabnahme ohne erklärbaren Grund
- ungewöhnliche Blutungen: etwa nach Geschlechtsverkehr, außerhalb der Regel oder nach der letzten Regelblutung in den Wechseljahren (Menopause)
- unangenehm riechender Ausfluss aus der Scheide
- Müdigkeit
- Schmerzen beim Wasserlassen
Verlauf von Gebärmutterhalskrebs
Das Zervixkarzinom kann in unterschiedliche Stadien eingeteilt werden, je nachdem, wie es sich ausgebreitet hat:
- Anfangs beschränkt sich die Geschwulst auf einen schmalen Bereich am Gebärmutterhals.
- Wird es größer, dringt es in das umliegende und tiefer liegende Gewebe ein.
- Schließlich befällt der Krebs Scheide, Gebärmutterkörper, Harnblase, Enddarm und weitere Organe.
- Bei Befall der Lymphknoten werden Krebszellen über die Lymphe in das kleine Becken geleitet.
- Seltener gelangen die Zellen über das Blut in entfernte Organe, wie Lunge und Leber oder auch in die Knochen.
Behandlungsmöglichkeiten
Dein Arzt wird mit Dir besprechen, welche Behandlungen möglich sind. Dabei stehen Dein allgemeiner Gesundheitszustand und Deine Wünsche an oberster Stelle. Mögliche Behandlungsoptionen können sein:
- in sehr frühen Stadien: ein kleinerer Eingriff am Gebärmutterhals
- in frühen Stadien: die operative Entfernung von befallenem Gewebe bis zur vollständigen Entfernung der Gebärmutter und dem umliegenden Gewebe
- in fortgeschrittenen Stadien: Strahlentherapie kombiniert mit Chemotherapie, wenn eine Operation nicht mehr möglich ist
- Bei sehr fortgeschrittenen Stadien und Tochtergeschwulsten: Chemotherapie und zielgerichtete Antikörpertherapie, um die weitere Ausbreitung zu bremsen.
Prognose bei Gebärmutterhalskrebs
Das Zervixkarzinom gehört zu der weltweit zweithäufigsten Form gynäkologischer Krebserkrankungen. Daher ist es schon gut erforscht und kann mit etablierten Therapiekonzepten behandelt werden. In Frühstadien kann Gebärmutterhalskrebs meist geheilt werden. Ohne Lymphknotenbefall hast Du eine durchschnittliche 5 Jahres-Überlebensrate von 90 %. Bei sechs Prozent aller Patientinnen treten Knochen- und Lymphknotenmetastasen auf. Die Prognose von Tumoren späterer Stadien hängt ab von:
- Ausdehnung des Tumors
- Allgemeinem Gesundheitszustand
- Lymphknotenbefall
- Metastasenbildung
- Ansprechen der Therapie

Die Therapien bei Gebärmutterhalskrebs

Schützt grüner Tee vor Krebs?

Psychoonkologie – Notwendig oder nur noch ein Arzt mehr?
- Von Kieseritzky, Katrin, Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom, 14.05.2018 in Onko-Internetportal der Krebsgesellschaft, abgerufen am 15.06.2020.
- Yiallouros, Maria, Gebärmutterhalskrebs, Zervixkarzinom – Ursachen und Risikofaktoren, 14.05.2018 in Onko-Internetportal der Krebsgesellschaft, abgerufen am 15.06.2020
- Gebärmutterhalskrebs: Krebsentstehung, Anatomie, Häufigkeit, 13.10.2016 in Krebsinformationsdienst, abgerufen am 16.06.2020
- Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), 12.06.2020 in Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts, abgerufen am 16.06.2020
- Gebärmutterhalskrebs, Gesundheitsinformation, abgerufen am 16.06.2020
- Gebärmutterhalskrebs, Universitätsklinikum Jena: Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, abgerufen am 16.06.2020.
- Tewari, Krishnansu S. et. al., Improved Survival with Bevacizumab in Advanced Cervical Cancer, 20.02.2014 in N Engl J Med 2014; 370:734-743
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