Für Dich gelesen: Krebszellen mögen keine Himbeeren

Autor: Mika Redaktion • Fachliche Prüfung: Dipl. oec. troph. Karin Kastrati
Lesedauer: 3 Minuten
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Jede Woche stellt Dir Mika ein Krebs- oder Gesundheitsbuch vor – mit Zusammenfassung, Kernaussagen und Bewertung.

Diese Woche:

Krebszellen mögen keine Himbeeren
Nahrungsmittel gegen Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen

von Richard Béliveau und Denis Gingras

429 Seiten
erschienen 2018 im Goldmann Verlag

Diese Mika-Buchrezension wurde am 21.12.2022 veröffentlicht.

Bewertung: Dieses Buch ist nur eingeschränkt empfehlenswert.

Das schreiben die Autoren

Die Autoren möchten mit ihrem Buch verdeutlichen, wie wichtig die Rolle unserer Ernährung bei der Entstehung von Krebs ist. Sie rufen dazu auf, durch eine gesündere Ernährung aktiv das eigene Krebsrisiko zu senken. Um ihre Botschaften zu verdeutlichen, nutzen die Autoren plakative Vergleiche. Zum Beispiel rechnen sie die Anzahl an Menschen, die jährlich an Krebs erkranken, in Flugzeugabstürze um.

Die Autoren erklären Dir, wie Krebs entsteht, wie sich eine gesunde Zelle zu einer Krebszelle entwickelt und was unsere moderne Lebensweise damit zu tun hat. Anschließend gehen sie auf bestimmte Nahrungsmittel ein, denen sie krebshemmende Eigenschaften zuschreiben. Zusätzlich geben sie Tipps für die Krebsprävention im Alltag.

Das Buch richtet sich vor allem an Menschen, die nicht an Krebs erkrankt sind und sich dafür interessieren, wie sie einer Erkrankung vorbeugen können.

Die Kernaussage

  • Viele Menschen überschätzen die Bedeutung von genetischen Veränderungen bei der Krebsentstehung. Lebensgewohnheiten wie Bewegung, Ernährung und Rauchen spielen eine deutlich größere Rolle als die Genetik.
  • Da sich viele Krebsarten nur schwer behandeln lassen, ist Vorbeugung besonders wichtig. Die westliche Ernährungsweise mit viel Zucker, Fleisch und industriell verarbeiteten Lebensmitteln spielt eine große Rolle bei der Zunahme von Krebserkrankungen. Du kannst zahlreiche Krebsarten verhindern, wenn Du Deine Ernährungsgewohnheiten umstellst.
  • Bevor eine Zelle zur Krebszelle wird, verändert sie sich über längere Zeit. In dieser sogenannten Latenzzeit kannst Du durch eine gesunde Lebensweise dazu beitragen, diese Veränderungen aufzuhalten oder zu verlangsamen.
  • Chronische Entzündungen, etwa durch Übergewicht, tragen aktiv zum Krebswachstum bei. Ein gesundes Körpergewicht und eine Ernährung mit vielen pflanzlichen Nahrungsmittel sind daher wichtig, um einer Krebserkrankung vorzubeugen.

Das sagt die Mika-Fachredaktion

Das Buch enthält teilweise wichtige und nützliche Informationen. Es zeigt einige gute Ansätze und Empfehlungen hin zu einer gesünderen Ernährungsweise.

Jedoch stellen die Autoren Risiken und Chancen durch die Ernährung einseitig und reißerisch dar. Immer wieder scheint es, als wollten sie die Ängste schüren, die viele Menschen vor einer Krebserkrankung haben. Sie sparen nicht mit Kriegs-Metaphern und dramatischen Formulierungen wie „Krebs ist ein schrecklicher Feind“.

Der Text ist größtenteils allgemeinverständlich geschrieben, jedoch werden nicht alle Fachwörter erklärt. Die Sätze sind häufig lang und verschachtelt, was beim Lesen Konzentration erfordert. Immer wieder finden sich inhaltliche Ungenauigkeiten, die auch durch die Übersetzung ins Deutsche bedingt sind. Die Autoren springen zwischen molekularbiologischen Erklärungen und historischen Anekdoten.

Am Ende sind zahlreiche wissenschaftliche Quellen angegeben. Darunter finden sich jedoch Studien, die 20 bis 30 Jahre alt sind und nicht den heutigen Standards entsprechen. Auch wird auf viele Studien verwiesen, die wissenschaftlich nicht sehr hochwertig sind.

Die Autoren leiten ihre Schlussfolgerungen zu den „Superkräften“ bestimmter Nahrungsmittel überwiegend aus Studien ab, die isolierte Zellen oder Tiere untersucht haben. Die krebshemmenden Wirkungen der angepriesenen Nahrungsmittel sind für Menschen nicht wissenschaftlich bestätigt.

Das Buch ist bunt gestaltet, mit Farbfotos, Grafiken und Zitaten. Die Infografiken sind überwiegend nichtssagend oder irreführend, mit unzureichenden Beschriftungen.

Fazit

Die an sich positive Botschaft des Buches, dass jeder Mensch aktiv etwas zur Vorbeugung von Krebs tun kann, wird leider überschattet durch unsachliche Schilderungen. Zudem finden sich immer wieder kleine Fehler und fachlich verzerrte Darstellungen.

Die Ratschläge der Autoren dürften Dir bekannt sein. Etwa, dass Sonnenschutz, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gut für die Gesundheit sind.

Das Buch könnte Dich verunsichern, da es die „Bedrohung durch Krebs“ hervorhebt und gleichzeitig die Fortschritte der modernen Behandlungsmöglichkeiten herunterspielt.

Über die Autoren

Prof. Dr. Richard Béliveau ist Professor für Biochemie, Chirurgie und Physiologie.

Dr. Denis Gingras ist Krebsforscher. Beide arbeiten in Kanada.

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Quellenangaben
  • Richard Beliveau, Denis Gingras (2017). Foods to Fight Cancer, What to Eat to Reduce your Risk. Penguin Random House. ISBN: 978-1-4654-5628-1
  • Krebsinformationsdienst (2021), Krebs vorbeugen – was kann ich tun?, Möglichkeiten, um das persönliche Krebsrisiko zu verringern, abgerufen am 26.10.2022 von www.krebshilfe.de
  • Bildnachweis: © Liliya Trott – stock.adobe.com
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