Hat Dein Darmkrebs noch keine Metastasen gebildet, wird er in den meisten Fällen operativ entfernt und kann geheilt werden.
Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:
- Wann Darmkrebs operiert wird
- Über welchen Zugang das Operationsteam in die Bauchhöhle gelangt
- Wann eine Chemo- oder Strahlentherapie angezeigt ist
Je weniger sich Dein Krebs ausgebreitet hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Du durch eine Operation wieder vollständig gesund wirst. Zunächst ist eine umfassende Diagnostik nötig, um:
- das genaue Stadium zu bestimmen
- die Aggressivität zu bestimmen
- den Sitz des Tumors zu bestimmen
- Fernmetastasen auszuschließen
Das Ziel einer Operation ist die Heilung. Wenn der Krebs nicht mehr heilbar ist, gibt es verschiedene Therapieoptionen für die palliative Behandlung.
Um den für Dich passenden Weg zu finden, sind weitere Untersuchungen und Gespräche mit Deinem ärztlichen Behandlungsteam erforderlich.
Behandlungen mit dem Ziel der Heilung
Die beste Chance auf eine Heilung besteht, wenn der Darmkrebs noch:
- örtlich begrenzt ist
- nicht in andere Organe gestreut hat
So läuft die Operation ab
Du wirst in Vollnarkose operiert. Je nach Lage des Tumors wirst Dein Bauch dann entweder mit einem großen Schnitt eröffnet oder es erfolgt eine Laparoskopie.
Bei dieser “Schlüsselloch-Operation” gelangt Dein Operationsteam über mehrere kleine Schnitte minimalinvasiv in die Bauchhöhle – und führt durch ein paar kleinere Einstiche und Schnitte eine Kamera mit Lichtquelle und Instrumente ein.
Ist der Tumor zu groß oder ist er bereits in andere Organe eingewachsen, kommt die minimalinvasive Operation nicht in Frage. Sitzt der Darmkrebs sehr tief, zum Beispiel wenn der Enddarm betroffen ist, gelangt das Team auch zusätzlich von unten durch den Beckenboden in das Operationsgebiet.
Während der Operation analysiert das Operationsteam zunächst, wo genau Dein Darmkrebs sitzt, wie tief er wächst und welche Strukturen zusätzlich beteiligt sind. Manchmal müssen die Ärzte – zum Beispiel wegen starker Verwachsungen nach früheren Eingriffen – doch noch von einem minimalinvasiven Eingriff auf eine offene Bauchoperation umsteigen.
Ziel der Operation ist, alle tumorösen Strukturen zu entfernen. Dazu müssen die Operateure ganze Teile des Dickdarms inklusive der Blutgefäße, Lymphgefäße und Lymphknoten entnehmen.
Wenn zusätzliche Therapien nötig werden
Nicht immer reicht eine Operation aus, um Deinen Darmkrebs komplett zu entfernen. Das kann der Fall sein, wenn zum Beispiel:
- Fernmetastasen auftreten, die während der Diagnostik nicht erkennbar waren
- ein sogenanntes Lokalrezidiv entsteht: Dabei tritt der Tumor an derselben Stelle wieder auf. Lokalrezidive gibt es häufiger bei Enddarmkrebs. Dein Behandlungsteam empfiehlt dann zum Beispiel eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie oder beides.
Zusammengefasst
Hat Dein Darmkrebs noch keine Metastasen gebildet, wird er in den meisten Fällen operativ entfernt und kann geheilt werden. Der Zugang in die Bauchhöhle ist – abhängig vom Sitz und der Ausbreitung des Tumors – entweder ein großer Bauchschnitt oder minimalinvasiv. Je nach Situation wird der operative Eingriff ergänzt durch eine Chemo- oder Strahlentherapie.
Das kannst Du tun
- Besprich alle Fragen mit Deinem Behandlungsteam.
- Erkundige Dich bei Deinem Behandlungsteam, ob und wie Du operiert wirst.
- Informiere Dich, ob zusätzlich eine Chemo- oder Strahlentherapie nötig wird.
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Wie entsteht Darmkrebs?
- Darmkrebs Symptome, Früherkennung, Therapie und Nachsorge, dkfz Krebsinformationsdienst, 21.01.2019, abgerufen am 05.08.2021
- Leitlinienprogramm Onkologie, Patientenleitlinie Darmkrebs in frühem Stadium, April 2019, abgerufen am 05.08.2021
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