Wie wirkt die „Chemo“ bei Brustkrebs und wann ist sie sinnvoll?

Autor: Mika Redaktion • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 4 Minuten
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Die Chemotherapie ist eine wichtige Option bei der Behandlung von Brustkrebs. Ein Überblick.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Wann bei Brustkrebs eine Chemotherapie infrage kommt
  • Das Ziel der Behandlung und wie sie abläuft
  • Ob es Alternativen zur Chemotherapie gibt

Dieser Artikel wurde am 13.06.2022 veröffentlicht.

Vielleicht weißt Du schon von Deinem Behandlungsteam, dass eine Chemotherapie für Dich sinnvoll ist. Die Chemotherapie ist eine sehr häufige Therapieform bei Brustkrebs, meist zusätzlich oder in Kombination mit anderen Therapien.

Wie funktioniert die Chemotherapie und was ist ihr Ziel?

Bei der Chemotherapie handelt es sich um eine Therapie, die in Deinem ganzen Körper wirkt. Die Wirkstoffe verhindern die Zellteilung und sind speziell auf Zellen ausgerichtet, die sich schnell teilen – eine Eigenschaft, die besonders auf Krebszellen zutrifft.

So erreichen die Wirkstoffe auch kleine Tumorherde, die noch nicht auf Mammographien oder anderen Aufnahmen zu sehen sind.

Das Ziel der Therapie ist es, im Körper vorhandene Krebszellen unschädlich zu machen, um die Erkrankung aufzuhalten oder einem Rückfall vorzubeugen.

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Wahrscheinlich hast Du schon gehört, dass die Chemotherapie häufig mit Nebenwirkungen einhergeht, dazu gehören unter anderem Haarausfall, Probleme mit Haut und Schleimhaut oder Verdauungsschwierigkeiten. Diese können durch bestimmte Maßnahmen abgemildert werden.

Weitere Informationen findest Du in anderen Artikeln und Themenreisen in der Mika-App. Sieh Dir dazu auch die Empfehlungen unter diesem Artikel an.

Wann kommt die Chemotherapie bei Brustkrebs infrage?

Ob eine Chemotherapie für Dich empfehlenswert ist, hängt von Deiner ganz individuellen Situation ab.

Die Chemotherapie vor der Operation hat das Ziel, einen größeren Tumor vor der Operation zu verkleinern, zum Beispiel um die Chance zu erhöhen, dass brusterhaltend operiert werden kann. Nach einer Operation soll sie das Risiko für einen Rückfall senken.

Chemotherapie nach der Operation ist sinnvoll bei:

  • Einem erhöhten Risiko für einen Rückfall, zum Beispiel wenn Lymphknoten befallen sind oder Du jünger als 35 Jahre alt bist
  • Tumoren mit einer hohen Wachstumsrate und stark veränderten Zellen
  • Bestimmten Typen von Brustkrebs, wie HER2-positivem Brustkrebs, hormonrezeptor-negativem Brustkrebs und dreifach negativem Brustkrebs

Sie wird auch angewendet bei lokal fortgeschrittenem Brustkrebs, der nicht direkt operiert werden kann, oder bei entzündlichem Brustkrebs. Wenn der Brustkrebs nicht mehr zu heilen ist, kann die Chemotherapie helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen sowie Symptome zu kontrollieren und Beschwerden zu mildern. Dein Behandlungsteam bespricht mit Dir, was am besten zu Deiner individuellen Situation passt.

Wie wirksam ist die Chemotherapie bei Brustkrebs?

Bei einer Erkrankung im frühen Stadium zeigen laut der offiziellen Patientenleitlinie mehrere hochwertige Studien, dass die Rückfallwahrscheinlichkeit durch eine Chemotherapie gesenkt wird: In einem Beobachtungszeitraum von 15 Jahren wurden durch die Chemotherapie ungefähr 13 von 100 jüngeren Frauen und ungefähr 5 von 100 der 50- bis 69-Jährigen vor einem Rückfall bewahrt.

Wurde Dein Brustkrebs sehr früh entdeckt, kann es aber sein, dass die möglichen Nachteile der Chemotherapie ihre möglichen Vorteile überwiegen und es für Dich die bessere Wahl ist, keine Therapie zu machen.

Die Datenlage für die Wirksamkeit bei einer fortgeschrittenen Erkrankung ist für unterschiedliche Situationen unterschiedlich stark. Für einige Fälle wird die Chemotherapie von Fachleuten klar empfohlen und kann dann Beschwerden lindern und das Wachstum des Tumors effektiv hinauszögern.

Gibt es Alternativen zur Chemotherapie?

Die Chemotherapie wird schon lange für die Behandlung von Brustkrebs eingesetzt. Es gibt viele Erfahrungen damit und sie wird stetig weiterentwickelt. Dennoch kann sie sehr belastend sein. Deshalb arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, genauer vorhersagen zu können, wann und für wen eine Chemotherapie sinnvoll ist.

Aktuell ist es so, dass in vielen Situationen die Chemotherapie eine der wirksamsten Optionen ist, um die Aussichten auf Überleben und Heilung zu verbessern. Bei hormonabhängig-wachsenden Tumoren in frühen Stadien kann mit einer Antihormonbehandlung auf die Chemotherapie verzichtet werden.

Welche Therapie Dir mit der größten Wahrscheinlichkeit hilft, bespricht Dein Behandlungsteam mit Dir. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind dabei wichtig. Sprich über alle Bedenken und Fragen, die Du hinsichtlich einer Chemotherapie hast.

Zusammengefasst

Bei der Chemotherapie handelt es sich um eine Therapie, die in Deinem ganzen Körper wirkt. Sie greift so auch einzelne Tumorzellen an, die durch Untersuchungen nicht sichtbar gemacht werden können. So hilft sie, Rückfällen vorzubeugen, Tumore am weiteren Wachstum zu hindern oder Beschwerden zu lindern. Vielfältige Nebenwirkungen können mit der „Chemo“ einhergehen. Daher wird Dein Behandlungsteam zusammen mit Dir abwägen, ob und in welcher Form eine Chemotherapie für Dich sinnvoll ist.

Das kannst Du tun

  • Sprich mit Deinem Behandlungsteam ausführlich über Deine Optionen und wie Du Dich auf eventuelle Nebenwirkungen vorbereiten kannst.
  • Stelle alle Fragen, die Du hast. Wenn Du die Therapie besser verstehst, kannst Du sie besser unterstützen und durchhalten.
  • Sieh Dir die Empfehlungen in der Mika-App an. Dort findest Du passende Informationen zur Chemotherapie, zum Beispiel Wissenswertes zu Nebenwirkungen.
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