Werden Krebsbehandlungen wegen Corona verschoben?

Autor: Mika-Redaktion • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Es steht eine OP, Chemotherapie oder eine andere Behandlung an und Du fragst Dich, ob die Behandlung verschoben werden muss, wenn Du an Corona erkrankst?

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Wann Krebsbehandlungen verschoben werden
  • Was passiert, wenn Du an Corona erkrankst

Dieser Artikel wurde am 26.01.2023 aktualisiert.

In den letzten Jahren galten viele Vorsichtsmaßnahmen gegen das Corona-Virus. Verschoben werden Krebsbehandlungen aber nur in Ausnahmefällen.

Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) gibt Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte in ganz Deutschland aufgrund der aktuellsten Forschungsergebnisse. Zum Thema Verschieben und Aussetzen von Krebstherapien aufgrund von Corona sagt die DGHO:

Die Behandlung der Krebserkrankung ist oft wichtiger als Vorsichtsmaßnahmen rund um Corona. Rein aus Vorsichtsmaßnahmen sollen Krebsbehandlungen nicht verschoben, ausgesetzt oder angepasst werden.

Wann könnte eine Krebstherapie dennoch verschoben werden?

Es gibt Einzelfälle, in denen ein Verschieben, Anpassen oder Aussetzen Deiner Therapie eventuell nötig ist. Immer dann, wenn die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit Corona und einen schweren Krankheitsverlauf höher ist als die positiven Effekte durch die jeweilige Krebstherapie.

Beispielsweise wenn:

  • Du aktuell an Corona erkrankt bist; vor allem, wenn Du nicht geimpft bist
  • eine Impfung aufgrund eines schwachen Immunsystems nicht die gewünschte Wirkung erzielt hat
  • nicht genügend medizinisches Personal (z. B. aufgrund von Erkrankungen mit Corona) für Deine Behandlung verfügbar ist

Grundsätzlich nimmt Dein Behandlungsteam immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung vor: Operationen werden beispielsweise nur so lange verschoben, wie es für Deine individuelle Situation vertretbar ist und sich Dein Risiko durch die Krebserkrankung nicht erhöht. Gleichzeitig bringt eine OP während oder kurz nach einer Corona-Erkrankung auch ein erhöhtes Risiko für Komplikationen mit sich.

Dein Behandlungsteam wird für Deine Situation abwägen und dabei folgende Dinge beachten:

  • welche Krebsart Du hast und wie sie verläuft
  • welche Therapie Du bekommst
  • ob Du ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Infektion mit dem Corona-Virus hast

Deine Therapie wird im Falle einer Unterbrechung wieder normal aufgenommen, sobald Dein Corona-Test negativ ist und Du keine Symptome mehr hast. Eine OP, die nicht dringend ist, sollte sogar erst frühestens nach 7 Wochen nach der Erkrankung stattfinden.

Mit Corona in die Klinik oder Praxis?

Sprich vorab telefonisch mit Deinem Behandlungsteam, wenn Du eine Corona-Infektion bei Dir vermutest. Es wird Dir die Möglichkeiten erklären.

Zusammengefasst

Krebsbehandlungen werden nie leichtfertig verschoben. Reine Vorsichtsmaßnahmen sind kein Grund für eine Änderung in Deinem Therapieplan. Erkrankst Du an Corona oder viele Mitglieder in Deinem Behandlungsteam erkranken, kann unter Umständen ein Aufschieben oder Anpassen Deiner Behandlungen sinnvoll sein.

Das kannst Du tun

  • Auch wenn das Pandemiegeschehen nicht mehr so bedrohlich erscheint wie zu Beginn der Pandemie: Achte auf grundsätzliche Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und das Tragen einer Gesichtsmaske, vor allem wenn Du mit vielen Menschen in Kontakt kommst.
  • Vor sehr wichtigen und eiligen Behandlungen: Sei besonders vorsichtig und versuche, Dich vor Infektionen zu schützen. Das gilt sowohl für Corona-Erkrankungen, aber auch für Erkältungen oder die Grippe. Bitte auch Dein Umfeld, besonders auf Hygiene zu achten.
  • Besprich alles ausführlich mit Deinem Behandlungsteam – auch schon im Vorfeld. So weißt Du, was genau auf Dich zukommt, falls Du zu einem ungünstigen Zeitpunkt an Corona (oder anderen Infekten) erkrankst.
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Quellenangaben
  1. Robert Koch Institut (2022). Organisatorische und personelle Maßnahmen für Einrichtungen des Gesundheitswesens zum Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen (Stand: 23.11.2022). Abgerufen am 04.01.2023
  2. Krebsinformationsdienst (2022). Corona, COVID-19 und Krebs: Antworten auf häufige Fragen. Wissenswertes für Krebsbetroffene während der Corona-Pandemie (Stand: 16.11.2022). Abgerufen am 04.01.2023
  3. Becke-Jakob, Karin; Geldner, Götz; Vescia, Frank; Meyer, Hans-Joachim; Schmitz-Rixen, Thomas; Wappler, Frank; Zwißler, Bernhard (2022). Aktualisierung der Empfehlungen: Zeitpunkt elektiver Eingriffe nach SARS-CoV-2-Infektion und Impfung. Dtsch Arztebl 2022; 119(21): A-964 / B-802. Abgerufen am 04.01.2023
  4. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (2022). Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patient*innen mit Blut- und Krebserkrankungen. Stand: 01. Februar 2022. Abgerufen am 04.01.2023
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