Bei Krebs tritt häufig Eisenmangel auf. Die Folge kann Blutarmut sein.
In diesem Artikel erfährst Du:
- welche Aufgaben Eisen im Körper übernimmt
- warum es bei einer Krebserkrankung häufig zu einem Eisenmangel kommt
- was Du bei der Einnahme von Eisen beachten solltest
Möglicherweise leidest Du unter Eisenmangel, wenn Du diese Anzeichen bei Dir feststellst:
- Schwäche
- Blässe
- oder auch Luftnot und Herzklopfen bei Belastung
Ein Eisenmangel kann zu einer sogenannten Anämie (Blutarmut) führen – davon sind Menschen mit Krebs häufig betroffen.
Eisenmangel bei Krebserkrankungen
Bei einer Krebserkrankung besteht oft eine Eisenverwertungsstörung. Dabei wird Eisen nicht ausreichend über den Darm in den Körper aufgenommen. Zusätzlich wird das im Körper gespeicherte Eisen nicht ausreichend zur Verfügung gestellt.
Eine Ursache dafür ist eine durch die Tumorerkrankung hervorgerufene Aktivierung des Immunsystems. Hierbei werden Botenstoffe ausgeschüttet, die die Eisenaufnahme und -verwertung sowie die Blutbildung insgesamt verschlechtern können. Das ist dann, medizinisch ausgedrückt, eine Anämie bei chronischer Erkrankung.
Welche Bedeutung hat Eisen im Körper?
Eisen ist ein Spurenelement. Zwar benötigt der Körper nur geringe Mengen davon, aber diese geringen Mengen sind lebensnotwendig. Da der Körper das Eisen nicht selbst bilden kann, muss es mit der Nahrung zugeführt werden.
Eine der Hauptaufgaben des Eisens ist die unterstützende Rolle bei der Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Denn mithilfe des Eisens können die roten Blutkörperchen Sauerstoff an sich binden und im Körper verteilen.
Woran erkennst Du einen Eisenmangel?
Die Symptome eines Eisenmangels kommen durch die unzureichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff zustande. Außerdem fehlt das Eisen in weiteren Stoffwechselvorgängen.
Typische Symptome, die auf einen Eisenmangel hindeuten können, sind unter anderem:
- Blässe
- Müdigkeit
- Schwäche
- Luftnot
- Herzklopfen
- Haarausfall
- Brüchige Nägel
- Reizbarkeit
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Schwindel
- Ohrensausen
Ein Eisenmangel kann eine Fatigue verschlechtern oder auch eine Ursache dafür sein. Deshalb wird bei Anzeichen von Fatigue auch das Blut untersucht.
Eisen auf natürliche Weise aufnehmen?
Eisen kannst Du grundsätzlich in ausreichender Menge – auch bei erhöhtem Bedarf – über die Nahrung zu Dir nehmen. Bestimmte tierische als auch pflanzliche Produkte können verhältnismäßig viel Eisen enthalten, wie zum Beispiel:
- Leber: enthält mit Abstand am meisten Eisen
- Rind- und Schweinefleisch
- Miesmuscheln
- Spinat
- Schwarzwurzeln
- Hülsenfrüchte
- Hirseflocken, Haferflocken
- Pfifferlinge
- Pistazien
Einen Unterschied gibt es in dem Eisen aus Fleisch und dem Eisen aus Pflanzen. Im Fleisch liegt das Eisen in einer Form vor, die der Körper leicht verwerten kann. Beim pflanzlichen Eisen hat der Körper noch einige Vorarbeit zu leisten, damit der Darm das Eisen aufnehmen kann.
Die Kombination verschiedener pflanzlicher Lebensmittel kann die Eisenaufnahme jedoch erhöhen: Vitamin C (Ascorbinsäure) hilft beispielsweise dabei, mehr Eisen aufzunehmen. Gute Vitamin-C-Lieferanten sind unter anderem Orangensaft, Broccoli und rote Paprika. Auch Fisch, Fleisch und Geflügel unterstützen die Eisenaufnahme aus pflanzlicher Kost.
Einnahme von Eisenpräparaten
Wichtig:
Ohne einen bestätigten Eisenmangel solltest Du kein Eisenpräparat einnehmen. Wende Dich daher an Dein Behandlungsteam, wenn Du Dich fragst, ob Dir Eisen fehlen könnte.
Wurde Dir ein Eisenpräparat verordnet, dann frage Dein Behandlungsteam, ob Du es nüchtern oder zu einer Mahlzeit einnehmen sollst. Ganz allgemein verbessert Vitamin C die Eisenaufnahme – Du kannst die Tablette also zum Beispiel mit einem Glas Orangensaft zu Dir nehmen.
Auf jeden Fall solltest Du die Einnahme mit Kaffee, schwarzem Tee oder Milch vermeiden, da diese Lebensmittel die Eisenaufnahme behindern. Falls Du die Eisentabletten im Magen nicht gut verträgst, kannst Du den Zeitpunkt der Einnahme in Absprache mit Deinem Behandlungsteam anpassen.
Zusammengefasst
Ein Eisenmangel kann zu einer Blutarmut führen, die mit zahlreichen Begleiterscheinungen einhergehen kann. Sie tritt bei Krebserkrankungen und -behandlungen häufig auf.
Was Du tun kannst
- Achte auf Deine Symptome und informiere Dein Behandlungsteam.
- Nimm die regelmäßigen Blutkontrollen wahr und besprich Deinen Eisenwert mit Deinem Behandlungsteam.
- Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln.

Fakten-Check: Mit oder ohne Fleisch – was ist besser bei Krebs?

Vitamin-D-Mangel? So gleichst Du ihn aus

Ernährung bei Strahlen- und Chemotherapie
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen – Langversion 1.3, 2020, AWMF Registernummer: 032/054OL, abgerufen am 07.07.2022
- Eisenmangel und Eisenmangelanämie, Onkopedia.com, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., Stand Juli 2021, abgerufen am 07.07.2022
- Wie kann ich meinen Eisenbedarf decken?, Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Aktualisiert am 07. März 2018, abgerufen am 07.07.2022
- Bildnachweis: © BooDogz – stock.adobe.com