Speiseröhrenkrebs gehört zu den seltenen Krebsarten. Meist macht er zunächst keine Beschwerden, was eine frühzeitige Diagnose erschwert.
Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:
- wie viele Menschen Speiseröhrenkrebs bekommen
- von welchen Zellen Speiseröhrenkrebs ausgeht
- wie sich der Krebs bemerkbar macht
Bei Dir steht die Vermutung im Raum, dass Du Speiseröhrenkrebs hast? Hier erhältst Du wichtige Informationen, das gibt Dir Orientierung. Speiseröhrenkrebs zählt zu den seltenen Krebsarten. Pro Jahr trifft die Tumorerkrankung etwa 6.100 Männer und 1.800 Frauen. Männer erkranken häufiger und im Schnitt mit 67 Jahren – und damit durchschnittlich vier Jahre früher als Frauen. Insgesamt erkranken in den letzten Jahren immer mehr Menschen über 60 Jahre – und weniger in den Altersgruppen darunter. (1)
Wo entsteht Speiseröhrenkrebs?
Der Krebs kann sich überall in Deiner Speiseröhre entwickeln. Geht der Tumor von der oberen Schicht der Schleimhaut aus, sprechen Experten von dem Plattenepithelkarzinom:
- Diese Art macht etwa die Hälfte aller Tumore aus.
- Befindet sich meist im oberen und mittleren Drittel der Speiseröhre.
Entarten hingegen die drüsigen Schleimhautzellen, handelt es sich um ein Adenokarzinom:
- Das Adenokarzinom entwickelt sich meist im unteren Drittel der Speiseröhre und im Übergang zum Magen.
- Etwa jeder dritte Speiseröhrenkrebs ist ein Adenokarzinom.
- Insgesamt steigen die Zahlen für das Adenokarzinom in der westlichen Welt. Eine Ursache könnte das verbreitete chronische Sodbrennen sein.
Wie fühlt sich Speiseröhrenkrebs an?
In frühen Stadien macht sich der Speiseröhrenkrebs oft nicht bemerkbar. Vielleicht hast Du ab und an mal Verdauungsbeschwerden oder verträgst bestimmte Nahrungsmittel nicht? Auch Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Völlegefühl oder kein Appetit können Hinweise sein. Nicht immer denken wir bei diesen Beschwerden sofort an Krebs. Und es gibt auch viele andere Ursachen dafür.
Bei folgenden Anzeichen sollte Dein ärztliches Behandlungsteam die Speiseröhre jedoch umgehend in einer speziellen Untersuchung begutachten:
- Neu auftretende Schwierigkeiten beim Schlucken und Verdauen
- Schmerzen beim Schlucken von fester oder flüssiger Nahrung
- Blutung im Verdauungstrakt
- Häufiges Erbrechen
- Erbrechen von Blut
- Blutiger, schwarz gefärbter Stuhl (Teerstuhl)
- Häufiges Verschlucken
- Würgen, weil Nahrung oder Speichel in die Atemwege gelangt
- Völlegefühl
- Aufstoßen
- Brennende Schmerzen im Brustbereich
- Druckgefühl hinter dem Brustbein
- Blähungen
- Auffälliger Gewichtsverlust
- Starker Appetitverlust
Zusammengefasst
Speiseröhrenkrebs bleibt lange unbemerkt. Es gibt zwei unterschiedliche Formen – je nachdem, welche Zellen sich bösartig entwickeln. Wenn Du die genannten Beschwerden hast, sollte dem Verdacht unbedingt nachgegangen werden.
Das kannst Du tun
- Wende Dich mit allen offenen Fragen an Dein ärztliches Behandlungsteam.
- Erkundige Dich, welche Krebsform bei Dir vorliegt.
- Besprich genau, welche nächsten Schritte bei Dir anstehen.

Wie wird Speiseröhrenkrebs festgestellt?

Habe ich ein Recht auf Rente, wenn ich an Krebs erkrankt bin?

Nachsorge: 3 Fragen – 3 Antworten
- Speiseröhrenkrebs, Ösophaguskarzinom, Onko Internetportal, Prof. Dr. Michael Stahl, 04.12.2020, abgerufen am 31.05.2021 von www.krebsgesellschaft.de
- Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom), dkfz Krebsinformationsdienst, 10.07.2019, abgerufen am 31.05.2021 von www.krebsinformationsdienst.de
- Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Krebs der Speiseröhre, Eine Leitlinie für Patienten und Patientinnen, April 2016, abgerufen am 31.05.2021
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