Nebenwirkungen bei Schilddrüsenkrebs lindern

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Die Therapien gegen Schilddrüsenkrebs verursachen meist Nebenwirkungen. Dagegen gibt es vorbeugende und lindernde Maßnahmen.

In diesem Artikel erfährst Du,

  • Welche Beschwerden durch die Therapien auftreten können
  • Was gegen diese Beschwerden helfen kann
  • Was Du selbst für Dich tun kannst

Dieser Artikel wurde am 12. Oktober 2021 veröffentlicht.

Dein Behandlungsteam wird alles dafür tun, dass Du optimal versorgt bist. Es ist geschult darin, körperlichen und seelischen Beschwerden rechtzeitig entgegenzusteuern. Dafür ist ein enger und vertrauensvoller Kontakt wichtig.

Was bei Schmerzen helfen kann

Bei Krebserkrankungen sind Schmerzen ein häufiges Symptom. Sie können beispielsweise als Wundschmerz nach einer Operation, Nervenschmerzen oder durch den Krebs selbst auftreten. Dagegen erhältst Du eine gezielte Schmerztherapie, auch als vorbeugende Maßnahme.

Das ist wichtig: Nimm diese Schmerzmittel zuverlässig, damit der Schmerz nicht chronisch wird. Bitte informiere Dein Behandlungsteam zeitnah, wenn sich Deine Schmerzen verschlechtern.

Das lindert Nebenwirkungen der Radiojodtherapie

Die Radiojodtherapie ist eine Therapie speziell gegen Schilddrüsenkrebs.

So sehen ihre möglichen Nebenwirkungen aus und so kannst Du sie lindern:

  • Entzündungen: Sie werden mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt.
  • Trockener Mund: Es gibt es Mittel, die die Speichelbildung fördern. Auch saure Bonbons können helfen.
  • Trockene Augen: Du kannst sie mit Augentropfen behandeln.
  • Eine Schilddrüsenunterfunktion: Hier helfen Medikamente, die Du von Deinem Behandlungsteam bekommst. [1; 2].

Hormon- und Vitaminmangel nach der OP – das hilft

Durch die Schilddrüsenentfernung fehlen Dir die Schilddrüsenhormone. Die Folge ist eine Schilddrüsenunterfunktion. Das hilft: Dein Behandlungsteam gibt Dir Tabletten, die diese Schilddrüsenunterfunktion ausgleichen.

Wurden bei der Operation die Nebenschilddrüsen verletzt, könnte ein Hormon fehlen, das Deinen Kalziumwert im Blut steuert. Das hilft: In diesem Fall wird Dir Kalzium und Vitamin D verschrieben. [1].

Magen-Darm-Beschwerden lindern

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind häufige Begleiterscheinungen von Chemotherapien und Tyrosinkinasehemmern.

Das kann helfen: Es gibt vorbeugende, lindernde und Notfall-Medikamente. Zusätzlich kann Dir helfen, wenn Du auf magenschonende Speisen, frische Luft und ausreichend Mineralstoffe in Deiner Ernährung achtest. Versuche Dich möglichst häufig zu entspannen und auf Alkohol, Nikotin und Koffein zu verzichten [3].

Das kann gegen Hautreizungen helfen

Erhältst Du eine Strahlentherapie, kann Deine Haut anschließend gereizt sein wie bei einem Sonnenbrand. Sie kann rot, trocken, schuppig und empfindlich werden. Auch die Chemotherapie kann zu Hautschäden führen.

Das kann helfen: Mittel wie Antiallergika oder Schmerzcremes, rückfettende, feuchtigkeitsspendende oder kortikoidhaltigen Salben können lindern. Du selbst solltest Deine Haut möglichst sanft behandeln und vor hautreizenden Stoffen schützen. Du kannst zum Beispiel beim Putzen oder Geschirrspülen Handschuhe tragen.

Hilfe bei chronischer Müdigkeit

Vielleicht fühlst Du Dich durch die Krankheit und Therapien dauerhaft müde und geschwächt. Dies ist ein typisches Phänomen und nennt sich Fatigue. Deine Ärztinnen und Ärzte untersuchen zunächst, ob eine Ursache vorliegt, die gezielt behandelt werden kann. Wenn z. B. eine Blutarmut vorliegt, kann eine Transfusion den Mangel an roten Blutkörperchen ausgleichen.

Darüber hinaus ist körperliche Aktivität das beste Mittel, um der Abgeschlagenheit zu begegnen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist ebenso zu empfehlen. Manchmal ist auch eine psychoonkologische Betreuung hilfreich.

Unterstützende Maßnahmen beim Hand-Fuß-Syndrom

Beim Hand-Fuß-Syndrom sind Handinnenflächen und Fußsohlen gerötet und geschwollen. Sie schmerzen, kribbeln oder brennen.

Das kann helfen: Dein Behandlungsteam wird Dich mit kortikoidhaltigen Salben, Feuchtigkeitscremes oder Salbenverbänden behandeln.Versuche, die betroffene Stelle in dieser Zeit zu schonen und Reizungen, Druck und große Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Zusammengefasst

Nebenwirkungen können durch Krebstherapien entstehen. Vorbeugende und lindernde Therapien können gezielt angewendet werden.

Was Du selbst tun kannst

Wichtig: Bleibe im engen Austausch mit dem Behandlungsteam. So können unerwünschte Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Das Ziel ist, Deine gute Lebensqualität während der Krebserkrankung zu erhalten. Und Du kannst selbst dazu beitragen! Je mehr Kräfte Du sammeln kannst und Lebensfreude Du hast, desto besser. Jetzt geht es um Dich!

Folgende Dinge kannst Du tun:

  • Erhole Körper und Psyche durch ausreichend Schlaf und Entspannungsphasen.
  • Regelmäßige Bewegung aktiviert Deinen Kreislauf und baut Stress ab.
  • Gesundes und leckeres Essen sorgt für eine gute Nährstoffversorgung, starke Nerven und Energie.
  • Bewusste Genussmomente, soziale Kontakte (auch in Selbsthilfegruppen) stärken Deine seelische Widerstandskraft.
  • Aufmerksame Körper- und Zahnhygiene beugt Entzündungen und Infekten vor.
  • Nehme Deine Medikamente stets zur rechten Zeit und regelmäßig ein, nur so können sie optimal wirken.
  • Melde Dich zeitnah bei Deinem Behandlungsteam, wenn bei Dir Beschwerden auftreten. 
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Quellenangaben
  1. Krebs der Schilddrüse, Die blauen Ratgeber der Deutschen Krebsgesellschaft, 2020, abgerufen am 25.05.2021
  2. Yiallouros, Maria, Schilddrüsenkrebs – Therapie, 22.04.2016 in Onko-Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft, abgerufen am 25.05.2021
  3. Patientenleitlinie Supportive Therapie, Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung, Februar 2018 in Leitlinienprogramm Onkologie, abgerufen am 25.05.2021
  4. Medikamentöse Therapie, Deutsche Fatigue-Gesellschaft, abgerufen am 25.05.2021
  5. Bildnachweis: © KseniaJoyg – stock.adobe.com
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