Misteltherapie kurz erklärt

Autor: Nana Gerritzen • Fachliche Prüfung: Dr. Isabelle Moutongo-Missala
Lesedauer: 2 Minuten
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Mika erklärt komplementäre Behandlungsmethoden: Was ist eigentlich die Misteltherapie?

Vielleicht hast Du schon mal von der Misteltherapie gehört. Sie ist die in Deutschland am häufigsten angewandte komplementärmedizinische Maßnahme in der Onkologie. Komplementäre Behandlungen sind Ergänzungen (keine Alternativen!) zu den schulmedizinischen Therapieformen und zielen darauf ab, Deine Therapie zu unterstützen, Nebenwirkungen zu lindern und Deine Lebensqualität zu steigern.

Die Misteltherapie kommt aus dem Bereich der anthroposophischen Medizin.

Der behandelnde Arzt spritzt Mistelextrakte unter die Haut. Dabei kann es auch in manchen Fällen zu Reaktionen Deines Körpers in Form von Entzündungen, Schmerzen, Fieber und Schüttelfrost kommen. Den Extrakten werden tumorzellabtötende und immunaktivierende Eigenschaften zugesprochen. In Anwendungsbeobachtungen konnte die Stimulation des Immunsystems durch Mistelextrakte bestätigt werden.

In klinischen Pilotstudien wurden Nebenwirkungen der klassischen Behandlungen wie Chemotherapie und Bestrahlung durch eine begleitende Gabe von Mistelextrakten reduziert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert. Der Misteltherapie wird weiterhin eine Verbesserung des Fatigue Syndroms, eine Appetitsteigerung, Schmerzreduktion sowie eine verbesserte Konzentration und Reduktion von Depression und Ängsten zugesprochen.

Nach Angaben der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen können die Studien bisher allerdings weder die Unbedenklichkeit noch die Wirksamkeit der Misteltherapie eindeutig belegen.

Ausschließlich in der palliativen Therapie von fortgeschrittenen Krebserkrankungen sei eine Verbesserung der Lebensqualität zweifelsfrei belegt worden. Im Bereich der soliden Tumoren (von fester Konsistenz) ist die Misteltherapie für den Bereich der Mamma-, Pankreas-, Bronchial-, Endometrium- und Darmkarzinome erforscht worden.

Zudem warnt die Krebsgesellschaft NRW, die Misteltherapie bei Tumoren des blutbildenden Systems, also etwa bei Leukämie und Lymphomen und Hirntumoren/ Hirnmetastasen anzuwenden. Bei Hirntumoren besteht das Risiko, dass sich ein Hirnödem (Wassereinlagerung im Kopf) bildet. Hier kann die Methode sogar zu einem Wachstum der Krebszellen führen. Auch für Patienten mit schweren Allergien, Fieber, Entzündungen oder vorausgegangenen Organtransplantationen, Autoimmunerkrankungen oder in der Schwangerschaft ist die Methode nicht geeignet.

Um herauszufinden, ob die Misteltherapie in Deinem individuellen Fall sinnvoll ist, suchst Du ab besten das Gespräch mit Deinem behandelnden Arzt. Er kann Wirkungen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten einschätzen und im Verlauf beobachten.

Willst Du mehr über die Misteltherapie und andere komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen lesen?

Das anthroposophische Klinikum Havelhöhe Berlin stellt auf seiner Webseite mehr Informationen zum Bereich Misteltherapie bereit.

 

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Quellenangaben
  1. Paepke, D. (2017). Misteltherapie: Studienlage und Einsatzgebiete. Der Gynäkologe, 50(1), 26-30.
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Wirksamkeit von Mika in klinischer Studie nachgewiesen
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