Wie wird Speiseröhrenkrebs festgestellt?

Autor: Beate Wagner • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 2 Minuten
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Es gibt einige wichtige Risikofaktoren, die einen Speiseröhrenkrebs begünstigen können. Die zentrale Untersuchung, um die Diagnose zu sichern, ist die Spiegelung der Speiseröhre.

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • welche Risikofaktoren Speiseröhrenkrebs begünstigen können
  • mit welcher Untersuchung Speiseröhrenkrebs festgestellt wird
  • mit welchen weiteren Untersuchungen der Tumor genauer untersucht werden kann

Welche Einflüsse begünstigen die Entstehung?

Wie sich Speiseröhrenkrebs genau entwickelt, ist noch nicht klar. Es gibt aber eine Reihe von Faktoren, die die Entartung der Schleimhaut begünstigen können. So spielen zum Beispiel Entzündungen der Magenschleimhaut, Vorerkrankungen wie chronisches Sodbrennen und die Ernährung eine wichtige Rolle. Eine erbliche Belastung steht nicht im Vordergrund. (2)

Risikofaktoren für ein Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre

  • Rauchen
  • Alkohol (das Risiko steigt mit der Höhe des Alkoholkonsums)
  • eine seltene Erkrankung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Achalasie)
  • frühere Bestrahlung im Hals- und Brustbereich
  • Verengungen der Speiseröhre durch Verätzungen mit Säuren oder Laugen
  • bekannte Plattenepithelkarzinome im Mund-Nasen-Rachenraum

Risikofaktoren für ein Adenokarzinom der Speiseröhre

  • Rauchen
  • starkes Übergewicht
  • eine seltene Erkrankung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Achalasie)
  • Verengungen der Speiseröhre durch Verätzungen mit Säuren oder Laugen
  • chronisches Sodbrennen (gastroösophageale Refluxerkrankung)
  • krankhafte Veränderung der Schleimhaut in der unteren Speiseröhre (Barrett-Ösophagus)

So wird Speiseröhrenkrebs festgestellt

Um schnell Gewissheit zu bekommen, ob Deine Beschwerden von einem Tumor stammen, erhältst Du eine Spiegelung Deiner Speiseröhre, Deines Magens und Deines Zwölffingerdarms. Das ärztliche Behandlungsteam führt dazu einen Schlauch mit einer Kamera und einer Lichtquelle durch den Mund bis in den oberen Verdauungstrakt ein. Über einen weiteren Kanal können Untersuchungsinstrumente eingesetzt werden. Es werden Gewebeproben der Schleimhaut aus allen verdächtigen Bereichen entnommen. Diese Gewebeproben werden später im Labor untersucht, um die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Stammt das Gewebe von einer Vorstufe von Speiseröhrenkrebs?
  • Handelt es sich um Speiseröhrenkrebs?
  • Wie aggressiv ist der Tumor?
  • Handelt es sich um ein Plattenepithel- oder Adenokarzinom?

Weitere Untersuchungen

Mithilfe spezieller zusätzlicher Diagnostik lassen sich der Tumor und seine Ausbreitung genauer beschreiben:

  • Ultraschall des Bauchraumes und der Leber
  • Endoskopischer Ultraschall von innen (Endosonographie)
  • Kontrastmittelverstärkte Computertomographie (CT)
  • eventuell Ultraschall des Halses, wenn kein CT des Halses vorliegt
  • Spiegelung der Bronchien: Die Bronchoskopie ist wichtig, um herauszufinden, ob der Krebs in Kontakt mit der Luftröhre oder den Bronchien steht.
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Wenn ein CT nicht möglich ist oder die Befunde unklar sind.
  • Röntgenuntersuchung der Speiseröhre mit wasserlöslichem Kontrastmittel (bei Verdacht auf Komplikationen)
  • PET-CT: bei bestimmten Fragestellungen
  • Knochenszintigrafie: nur bei konkreten Hinweisen auf Knochenmetastasen
  • Bauchspiegelung: Die Laparoskopie erfolgt bei fortgeschrittenen Adenokarzinomen im unteren Drittel der Speiseröhre oder am Übergang zum Magen.

Zusammengefasst

Verschiedene Risikofaktoren können die Entartung der Schleimhautzellen in der Speiseröhre begünstigen. Es gibt viele spezielle Untersuchungen, um die genauen Charakteristika, die Ausdehnung und das Stadium des Tumors festzustellen.

Das kannst Du tun

  • Erkundige Dich, welche Untersuchungen bei Dir nötig sind.
  • Wende Dich mit allen offenen Fragen an Dein ärztliches Behandlungsteam, gerade wenn Du noch nicht alles verstanden hast.
  • Lass Dich in der unsicheren Zeit rund um die Diagnose von Familie und Freunden unterstützen.
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Quellenangaben
  • Speiseröhrenkrebs, Ösophaguskarzinom, Onko Internetportal, Prof. Dr. Michael Stahl, 04.12.2020, abgerufen am 31.05.2021 von www.krebsgesellschaft.de
  • Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom), dkfz Krebsinformationsdienst, 10.07.2019, abgerufen am 31.05.2021 von www.krebsinformationsdienst.de
  • Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Krebs der Speiseröhre, Eine Leitlinie für Patienten und Patientinnen, April 2016, abgerufen am 31.05.2021
  • Bildnachweis: © sebra – stock.adobe.com
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