Mentales Training senkt Stresshormone

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 2 Minuten
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Achtsamkeitstraining und und andere mentale Techniken können die Konzentration von Stresshormonen in den Haaren deutlich senken. Das konnte erstmalig das ReSource Projekt der Max-Planck-Gesellschaft nachweisen.

Dieser Artikel wurde am 25.11.2021 veröffentlicht.

Was ist neu? Fast alle Studien zur Auswirkung von Mentaltrainings auf Lebensqualität und Gesundheit nutzten bisher überwiegend Selbsteinschätzungsbögen. Falsch-positive Aussagen der Probanden, sogenannte Placeboeffekte, konnten die Ergebnisse verzerren. Die Probanden wussten ja, dass es ihnen nach dem Training besser gehen sollte. In der ReSource-Studie wurde dagegen, unabhängig vom subjektiven Empfinden, die Konzentration des Stresshormons Cortisol in den Haaren gemessen. Cortisol ist ein Hormon, das dem Körper in Stresssituationen zusätzliche Energie bereitstellt. Bei chronischem Stress reichert sich das Hormon in den Haaren an [1; 4; S1].

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So lief die Studie ab

An der neunmonatigen Studie nahmen in 4 Gruppen insgesamt 332 gesunden Probanden teil, wovon letztlich 227 Patientendaten ausgewertet werden konnten. Die Teilnehmer in 2 Gruppen übten täglich 30 Minuten via App, Partner- und wöchentlichen Gruppenübungen Fähigkeiten, wie Achtsamkeit, Selbstwahrnehmung und -fürsorge, Emotionsregulierung und Körperbewusstsein, Dankbarkeit, Umgang mit schwierigen Gefühlen, Mitgefühl und Verständnis für die Perspektive anderer [4]. Zum Vergleich der Effekte der unterschiedlichen Trainingsinhalte “Präsenz, Affekt, Perspektive” unterschieden sich die Gruppen in der Reihenfolge der Trainingsmodule. Eine Vergleichsgruppe erhielt eine Intervention, die sich auf den Bereich “Affekt” beschränkte. Die vierte Gruppe führte keinerlei Training durch. Vor den Übungen sowie alle drei Monate wurde die Cortisolkonzentration in den Haaren der Probanden gemessen.

Das kam dabei heraus

Tatsächlich verringerte sich die Konzentration an Cortisol im Haar der Probanden in den Trainingsgruppen signifikant, unabhängig von den Inhalten der Trainingsmodule. Der Effekt war umso größer, je konsequenter die Probanden das Training durchgeführt hatten. Die anfänglichen Effekte steigerten sich nach den ersten drei Trainingsmonaten und erreichten schließlich ein andauernd niedriges Plateau. Daraus folgerten die Forscher, dass nur konsequentes Langzeittraining einen dauerhaften Effekt auf Stresshormone hat. Es zeigte sich aber kein Zusammenhang zwischen Cortisolspiegel in den Haaren und subjektiv empfundenen Stress, der mit einem Fragebogen abgefragt wurde.

Warum ist das wichtig?

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation ist Stress einer der größten Gefahren für die Gesundheit. Chronischer Stress im psychosozialen Bereich, subjektiv empfundene Einsamkeit und selbst die Beobachtung nahestehender, gestresster Personen, kann durch die dauerhafte Aktivierung des neurohormonalen Stresssystems seelische, Herz-Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen mit verursachen [3; 4]. Umso wichtiger ist es, dem Stress etwas entgegenzusetzen. Dabei hat sich mentales Training als Methode zur Mobilisierung stärkender Ressourcen als vielversprechend erwiesen.

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Quellenangaben
  1. Meditation Training Reduces Long-Term Stress, Hair Analysis Shows, 05.11.2021 in Good News Network, abgerufen am 10.11.2021
  2. Hair analysis shows: Meditation training reduces long-term stress, 08.10.2021 in Max-Planck-Gesellschaft, abgerufen am 10.11.2021
  3. Forschungsgruppe Sozialer Stress und Familien­gesundheit, Max-Planck-Institut, abgerufen am 14.11.2021
  4. Singer, Tanja, Das Training von Geist und Herz: Eine einzigartige mentale Trainingsstudie, abgerufen am 14.11.2021
  5. Puhlmann, Lara M.C., PhD Vrtička, Pascal, PhD Linz, Roman, PhD Stalder, Tobias, PhD Kirschbaum, Clemens, PhD Engert, Veronika und PhD Singer, Tania (Oktober 2021). Contemplative Mental Training Reduces Hair Glucocorticoid Levels in a Randomized Clinical Trial. Psychosomatic Medicine, 83 (8), 894-905.
  6. Bildnachweis: © Mariia Korneeva – stock.adobe.com
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