Kaum Schlaf vor Schmerzen – Stopp den Teufelskreis!

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Aus Schmerzen und Schlafstörungen kann ein belastender Teufelskreis entstehen. Deshalb ist eine rechtzeitige und vorbeugende Schmerzbehandlung sehr wichtig.

Nach dem Lesen des Artikels weißt Du:

  • welche Ursachen und Folgen Schlafstörungen haben können
  • dass eine moderne Schmerztherapie Deine Schmerzen lindern und Deine Schlaf- und Lebensqualität verbessern kann
  • wie Du den Teufelskreis aus Schmerzen und Schlafstörungen durchbrechen kannst

Dieser Artikel wurde am 08.04.2021 aktualisiert.

Schmerz und Schlafqualität

Dich quälen Schmerzen und deshalb kannst Du kaum noch schlafen? Chronische Schmerzen sind eine eigene Schmerzerkrankung und können seelische Begleiterkrankungen verursachen. Dagegen werden verschiedene Behandlungsansätze kombiniert. Das Ziel ist, die Schmerzen und zugleich Depressionen, Ängste oder Schlafstörungen zu reduzieren. Damit soll ein Teufelskreis unterbrochen werden, der das Schmerzempfinden immer weiter verstärken kann.

Für die Erholung von Geist, Seele und Körper ist gesunder Schlaf unabdingbar. Wenn die Abfolge von Traum- und Tiefschlafphasen gestört ist, beeinflusst das auch:

  • Muskelspannung
  • Atmung
  • Herzschlag und Blutdruck
  • Hormone
  • Stoffwechsel

Ohne ausreichende Tiefschlafphasen leidet Deine Gesundheit. In der Folge empfindest Du Schmerzen möglicherweise stärker. Sind die Traumphasen unterbrochen, kann die Seele Erlebnisse nicht angemessen verarbeiten. Das kann Dich auf Dauer psychisch belasten.

Ursachen und Folgen von Schlafstörungen

Tatsächlich sind die meisten Schlafprobleme psychisch bedingt. Sorgen, Angst, Trauer oder Wut – auch bezüglich der Schmerzen – können das Einschlafen erschweren. Die Folgen können alle Bereiche des alltäglichen Lebens beeinflussen. Möglich sind:

  • Ängste
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen
  • Tagesschläfrigkeit
  • familiäre Spannungen
  • Probleme im Beruf
  • verminderte Leistungsfähigkeit und Konzentration

Schmerzen und psychische Belastungen können also zugleich Ursache und Folge von Schlafstörungen sein. Diesen Teufelskreis gilt es durch eine komplexe Schmerztherapie zu unterbrechen.

Endlich wieder schmerzfrei schlafen

Die Behandlung soll Deine Schmerzen so reduzieren, dass Du wieder gut schlafen kannst. Wichtig ist, dass du Deinem Behandlungsteam Ort und Intensität Deiner Schmerzen genau beschreibst. Daran orientiert können Dir geeignete Medikamente verordnet werden. Sollte die Schmerzlinderung noch nicht ausreichend sein, wird Dir Dein Behandlungsteam stärkere Medikamente vorschlagen. Bitte beachte Folgendes:

  • Befolge die Anordnungen Deines Behandlungsteams
  • Verändere die Dosis nicht selbstständig
  • Informiere Dein Behandlungsteam, wenn sich Deine Schmerzen verändern

Medikamentenspiegel und Bedarfsmedikation

Je nach Schmerztyp und -stärke kann es sein, dass Du mehrere Schmerzmedikamente erhältst. Mit Schmerzmitteln, die eine lange Wirkdauer haben, soll ein sogenannter Medikamentenspiegel aufgebaut werden. Er sorgt für eine komplette oder erträgliche Schmerzreduktion über den ganzen Tag. Medikamente, die Du bei Bedarf nehmen kannst (“Bedarfsmedikation”), helfen Dir, Schmerzspitzen oder -verschlimmerungen zügig zu lindern.

Interdisziplinäre Therapien

Die Schmerztherapie soll Dir auch dabei helfen, durch Schmerzen verursachte körperliche, psychische und soziale Beeinträchtigungen zu reduzieren. Interdisziplinäre Therapien können einen unmittelbaren Einfluss auf Deine Lebensqualität und Deinen Schlaf haben. Sie umfassen unter anderem:

  • psychotherapeutische Verfahren zum Beispiel gegen Ängste, Depressionen und innere Spannungen
  • physiotherapeutische Verfahren, wie zum Beispiel Massagen, Bäder oder transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Stressbewältigungsverfahren
  • Entspannungsübungen
  • künstlerische Therapieverfahren

Zusammengefasst

Schmerzen und psychosoziale Belastungen können Deinen Alltag und Schlaf negativ beeinflussen. Umgekehrt können Schlafstörungen auf Dauer Körper, Psyche und Geist belasten. Sie können zudem zu einem erhöhten Schmerzempfinden führen. Interdisziplinäre Therapien und eine angepasste Schmerzmedikation helfen Dir, Deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Das kannst Du tun

  • Besprich Deine Schmerzen und einen geeigneten Behandlungsplan mit Deinem Behandlungsteam
  • Achte auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gute Schlafhygiene
  • Vermeide bei Schmerzen möglichst Schon- und “Durchhalteverhalten”
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Quellenangaben
  1. Penzel, Thomas et. al., Schlafstörungen, 2005 Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 27, Robert Koch Institut, abgerufen am 07.02.2021
  2. Nobis, Hans Günter, Schmerz und Schlaf, in Deutsche Schmerzgesellschaft, abgerufen am 07.02.2021
  3. Schmerzen bei Krebs, Die Deutsche Krebshilfe: Die blauen Ratgeber, Stand 6 / 2016, abgerufen am 03.02.2021
  4. Ein- und Durchschlafstörungen, 02.01.2018 in Patientenratgeber der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, abgerufen am 07.02.2021
  5. Van Dongen, Hans P. A. et. al., The cumulative cost of additional wakefulness: dose-response effects on neurobehavioral functions and sleep physiology from chronic sleep restriction and total sleep deprivation, 15.03.2003 in Sleep;26(2):117-26.
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