Komplementärmedizin – Was hilft?

Autor: Nana Gerritzen • Fachliche Prüfung: Dr. Henriette Quack
Lesedauer: 3 Minuten
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Was hilft gegen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit? Mika gibt Dir praktische Tipps.

Auch wenn es manchmal schön wäre: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Gerade im Bereich der Komplementärmedizin muss jeder Patient individuell betrachtet werden.

Sprich ergänzende Behandlungsmethoden, selbst wenn es „nur“ Nahrungsergänzungsmittel sind, immer vorab mit Deinem behandelnden Arzt ab. Trotzdem haben wir von Mika versucht, Dir ein paar Tipps zur Behandlung von Nebenwirkungen zusammenzustellen.

Übelkeit und Erbrechen:

  • Versuche, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Menschen, die sich gesund ernähren und ausreichend bewegen leiden seltener und weniger stark an Erbrechen und Übelkeit
  • Ingwer hemmt Übelkeit und Erbrechen. Du kannst ihn als Tee aus frischer Ingwerwurzel trinken oder als Tablette einnehmen
  • Einigen Patienten hilft Akupunktur und/oder Akupressur. Es gibt bestimmte Punkte in Deinem Körper, die dadurch stimuliert oder beruhigt werden und dadurch Deine Übelkeit lindern können. Probiere aus, ob es Dir hilft den Akupunkturpunkt Nei-Kuan-Punkt an den Handgelenken zu stimulieren. Wenn dies Linderung verschafft, helfen Dir vielleicht die Akupunkturarmbänder (sogenannte „Sea-bands“) dauerhaft.

Müdigkeit und Fatigue:

  • Auch wenn es paradox klingt: Körperliche Aktivität hilft gegen Erschöpfungssymptome. Insbesondere wenn Du sonst nicht regelmäßig Sport treibst, solltest Du es aber langsam und vorsichtig angehen lassen
  • Hochdosierter Ginseng kann die Symptome lindern. Wichtig: Studien haben gezeigt, dass 1.000 bis 2.000 Milligramm nötig sind, um die Müdigkeit abzuschwächen. Viele Präparate sind aber deutlich geringer dosiert.

Besprich mit Deinem Arzt, welches Präparat für Dich geeignet ist

Achtung: Ginseng enthält Phytoöstrogene. Wenn Du eine hormonbedingte Krebserkrankung hast, klär vor der Einnahme unbedingt mit Deinem Arzt ab, ob Ginseng die richtige Wahl für Dich ist. Dies kann z.B. bei Brustkrebs oder Prostatakrebs der Fall sein

Entzündungen der Mundschleimhaut:

  • In der Regel werden Patienten, die mit diesen Nebenwirkungen zu rechnen haben, vor Beginn der Behandlung über Prophylaxe-Möglichkeiten aufgeklärt ist. Falls das nicht geschehen ist, frag Deinen Onkologen
  • Honig kann Deine Beschwerden lindern, die Anwendung ist denkbar einfach: Lass über den Tag verteilt immer mal wieder einen Löffel Honig im Mund zergehen
  • Viel Trinken (2-3 Liter am Tag)! Tee (Salbei- und Kamillentee schützen die Mundschleimhäute besonders gut) oder auch Wasser, sind ein guter natürlicher Schutz vor Infektionen während der Zeit der Chemotherapie. Kohlensäurehaltige und zuckerhaltige Getränke solltest Du eher meiden, denn sie reizen die empfindlichen Schleimhäute zusätzlich und locken Bakterien und/oder Pilze an.

Durchfall:

  • Wie bei ganz herkömmlichem Durchfall können Hausmittel wie Kartoffelbrei, gekochte Möhren und geriebener Apfel Deine Beschwerden lindern
  • Bei schwerem oder anhaltendem Durchfall (mehr als 6 x Tag mit wässrigen Stuhlgängen oder anhaltend über zwei Tage) solltest Du unbedingt Deinen Arzt konsultieren. Er verschreibt dann ggf. schulmedizinische Medikamente, damit Dein Körper nicht zusätzlich belastet und geschwächt wird
  • Probiotika können Deine Darmflora unterstützen und können so helfen, die Symptome zu lindern. Probiotika gibt es in Kapselform, sind aber auch in ganz herkömmlichem Joghurt zu finden. Hierbei handelt es sich um Zubereitungen, die lebensfähige Mikroorganismen enthalten (wie z.B. Milchsäurebakterien), die dazu dienen Deine Darmschleimhaut zu entlasten und sie zu schützen bzw. aufzubauen

Hitzewallungen:

  • Bei Männern kann Salbei die Beschwerden lindern, als Tee oder als Extrakt.
  • Frauen kann die Traubensilberkerze helfen, den Extrakt gibt es in Tablettenform und als Tropfen
  • Regelmäßige Wechselduschen können Deinen Organismus an die Temperaturschwankungen gewöhnen. Damit trainiert er quasi die Hitzewallung und all ihre Begleiterscheinungen
  • Regelmäßiger Sport und Schwitzen kann dem Körper hier ebenfalls helfen.

Glieder-, Muskel- und Gelenkschmerzen:

  • Körperliche Aktivität kann Deine Beschwerden auch hier lindern. Falls Du bis jetzt keinen Sport getrieben hast, fang langsam an, zum Beispiel mit Gymnastik oder Krankengymnastik, die Dir dein Arzt verordnen kann
  • Weidenrindenextrakt kann Deine Schmerzen hemmen
  • Bei einigen Patienten, die unter diesen Beschwerden leiden, liegt ein Vitamin-D-Mangel vor. Bei anhaltenden Schmerzen lass Deinen Vitamin-D-Spiegel kontrollieren und besprich mit Deinem Arzt, ob es sinnvoll ist, Vitamin D zuzuführen
Willst Du mehr über komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen lesen?
Die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. hat auf ihrer Webseite eine ausführliche Broschüre veröffentlicht. In der Publikation werden die gängigsten Methoden komplementärer Therapien vorgestellt und bewertet.

 

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Quellenangaben
  1. Schiller, K., Combs, S. E., & Kleeberg, U. R. (2018). Alternative Behandlungsmethoden bei Krebs und Auswirkungen auf das Überleben. InFo Onkologie, 21 (7), 19-21.
  2. Witt, C. M., Bartsch, H. H., Güthlin, C., Lampert, C., Längler, A., Ritter, C. A., … & Horneber, M. (2017). Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON).
  3. Kroner, T. (2017). Komplementär-und Alternativmedizin bei Krebs. In Onkologische Krankenpflege (pp. 189-201). Springer: Berlin, Heidelberg.
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