Impfungen bei Krebs: Was ist wichtig?

Autor: Mika-Redaktion • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Impfen schützt Dich! Auch während einer Krebstherapie. Ein paar Dinge gibt es dabei zu beachten.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Warum Impfen bei Krebs und während der Therapien wichtig ist
  • Was Du beachten solltest

Dieser Artikel wurde am 26.01.2023 aktualisiert.

Nach einer Krebsdiagnose lebst Du Dein Leben weiter – vielleicht mit einem ganz neuen Alltag, aber Du kannst genauso einen Schnupfen, die Grippe oder Corona bekommen.

Jetzt ist es besonders wichtig, dass Du Dich vor solchen Ansteckungen schützt. Denn:

  • Bekommst Du eine Infektion, kann sie möglicherweise schwerer verlaufen als bei Menschen ohne Krebs.
  • Eine Infektion kann möglicherweise Krebsbehandlungen verzögern.

Gut gerüstet bist Du, wenn Du Deinen Impfstatus immer aktuell hältst. Das gilt für die Covid-19-Impfung, aber auch für alle anderen empfohlenen Impfungen. Auch Deine Angehörigen sollten auf einen ausreichenden Impfschutz achten. So schützen sie indirekt auch Dich.

Vielleicht spricht Dich Dein Behandlungsteam automatisch auf Deinen Impfstatus an. Gut ist, wenn Du selbst nachfragst – so bist Du auf der sicheren Seite!

Was ist das Ziel von Impfungen?

Bei einer Impfung erhältst Du bestimmte Substanzen mit einer Spritze in einen Deiner Muskeln. Meist in den Muskel am oberen Ende Deiner Arme. Es gibt unterschiedliche Mechanismen bei einer Impfung.

Das gewünschte Ergebnis ist, dass Dein Immunsystem über die Impfung den jeweiligen Erreger in einer kleinen Dosis oder in abgewandelter Form kennenlernt. Dadurch baut Dein Immunsystem einen Schutz auf, ohne an dem Erreger zu erkranken. Das Immunsystem wird trainiert. So bist Du selbst und dadurch auch Deine Mitmenschen vor einer übertragbaren Krankheit geschützt.

Was gilt es zu beachten?

  • Die Empfehlung lautet, dass nach der Diagnose einer Krebserkrankung frühzeitig Dein Impfstatus geprüft wird. So kannst Du am besten vor Beginn der Therapie Impfungen auffrischen lassen. Doch auch später ist eine Impfung noch möglich und sinnvoll.
  • Es ist wichtig, dass Dein onkologisches Behandlungsteam über die Impfungen informiert ist.
  • Menschen, die durch eine Krebstherapie oder die Krebserkrankung selbst ein geschwächtes Immunsystem haben: Eine Impfung mit sogenannten Lebendimpfstoffen ist wahrscheinlich nicht sinnvoll. Beispiele für Impfungen mit Lebendimpfstoffen sind: Masern, Mumps, Röteln, Gelbfieber oder Varizellen.
  • Sogenannte Totimpfstoffe sind im Allgemeinen auch während einer laufenden Krebstherapie sinnvoll. Beispiele für Totimpfstoffe sind Impfstoffe gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Polio, Meningokokken, Pneumokokken, FSME, Grippe (Influenza).
  • Auch sogenannte nicht vermehrungsfähige Vektorimpfstoffe und mRNA-Impfstoffe (wie beispielsweise gegen Covid-19) sind auch für abwehrgeschwächte Menschen mit Krebs sicher.

Wann kann Dein Immunsystem bei Krebs geschwächt sein?

Krebsarten, die die Immunantwort schwächen, sind zum Beispiel Leukämien und Lymphome.

Bei den Therapien können vor allem starke Chemotherapien die Immunstärke herabsetzen.

In diesen Fällen kann es sein, dass Dein Immunsystem nicht ausreichend auf eine Impfung reagiert. Genaue Informationen bekommst Du von Deinem Behandlungsteam.

Interessant zu wissen ist aber, dass der Erfolg von Impfungen auch durch eine Blutprobe (einer sogenannten Titerprobe) geprüft werden kann.

Wie oft musst Du Dich impfen lassen?

Damit Du geschützt bist, sind meist 2 bis 3 Impfungen nötig. Bei einigen Impfungen hält der Impfschutz danach ein Leben lang. Andere Impfungen müssen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt („geboostert“) werden, um die Wirksamkeit zu erhalten.

Gibt es Nebenwirkungen?

Manchmal laufen die Reaktionen Deines Immunsystems auf den Impfstoff unbemerkt ab.

In einigen Fällen merkst Du leichte Reaktionen, die Du aber normalerweise gut aushalten kannst. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Rötung oder Schmerz an der Impf-Einstichstelle
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Kopfschmerz

Normalerweise gehen diese Nebenwirkungen nach wenigen Tagen von selbst wieder weg.

Äußerst selten können auch schwere Impfnebenwirkungen auftreten. Sie können entweder direkt nach einer Impfung oder auch später noch, nach Tagen bis Wochen, auftreten.

Die meisten Schutzimpfungen werden seit vielen Jahren beziehungsweise Jahrzehnten eingesetzt. Bisher ist nicht nachgewiesen, dass sie Krebs fördern oder den Verlauf einer Krebserkrankung verschlechtern können.

Wo Du weitere Informationen bekommst

Zusammengefasst

Dein Immunsystem kann unter Umständen durch den Krebs oder die Therapien geschwächt sein. Während einer Krebserkrankung ist es daher besonders wichtig, dass Dein Impfstatus aktuell ist.

Das kannst Du tun

  • Sprich mit Deinem Behandlungsteam darüber, welche Impfungen für Dich sinnvoll sind.
  • Lass Deine Impfungen am besten bereits vor dem Therapiestart auffrischen.
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Quellenangaben
  1. Krebsinformationsdienst (2022). Deutsches Krebsforschungszentrum. Broschüre: SCHUTZIMPFUNGEN BEI KREBS: Sicher und wirksam? Stand: 15.01.2022, gültig bis 15.01.2024. Abgerufen am 04.01.2023
  2. Textübernahme aus der Broschüre “Leitfaden für den Umgang mit der Covid-19 Pandemie” der Stiftung Eierstockkrebs mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. med. Jalid Sehouli
  3. Bildrechte: © Chinnapong – stock.adobe.com
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