Darmkrebs – Vorbeugen, Erkennen, Behandeln

Autor: Nana Gerritzen • Fachliche Prüfung: Dr. Christian Keinki
Lesedauer: 3 Minuten
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Nach dem Lesen dieses Artikels weißt Du,

  • Wie Du Dein Darmkrebsrisiko senken kannst,
  • Bei welchen Beschwerden Du Dich ärztlich untersuchen lassen solltest,
  • Wie Darmkrebs behandelt werden kann.

Darmkrebs ist in Deutschland eine der häufigsten Krebserkrankungen. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 60.000 Menschen an Darmkrebs (1).

Zu den Risikofaktoren (2) zählen:

  • Einseitige Ernährung mit übermäßigem Fleischkonsum
  • Mangelnde Bewegung
  • Übergewicht
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Rauchen

Aber auch eine genetische Veranlagung kann die Erkrankung begünstigen.

Statistisch gesehen nimmt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ab dem 55. Lebensjahr stetig zu. Über die Hälfte aller Betroffenen erkrankt nach dem 70. Lebensjahr. Im Durchschnitt sind Frauen 76 Jahre alt, Männer 72, wenn die Diagnose Darmkrebs gestellt wird (1).

Ist Darmkrebs heilbar?

Im frühen Stadien ist eine Heilung möglich. Grundsätzlich gilt: Je früher der Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Aber auch in fortgeschrittenen Stadien ist eine Heilung nicht ausgeschlossen.

Kannst Du Dich vor Darmkrebs schützen?

Du kannst mit einer gesunden Lebensweise dazu beitragen, dass Darmkrebsrisiko zu senken.

Hierzu gehören:

  • Eine ausgewogene Ernährung
  • Viel Obst und Gemüse
  • Fleisch in Maßen
  • Ausreichend Bewegung
  • Vermeide Übergewicht
  • Verzichte aufs Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum

Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung führt dazu, dass ein eventuell vorhandener und noch beschwerdefreier Tumor früh erkannt wird. Das erhöht die Heilungschancen.

Die Kosten der Früherkennung werden von den Krankenkassen in Deutschland übernommen. Am zuverlässigsten ist dabei die Darmspiegelung. Männer wird sie ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Lebensjahr empfohlen.

Alternativ kann auch ein Stuhltest durchgeführt werden, der aber nicht so aussagekräftig ist.

Die Kosten für den Stuhltest werden zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr jährlich einmal übernommen und ab dem 55. Lebensjahr jedes zweite Jahr, wenn keine Darmspiegelung gemacht wurde (3).

Ab dem 40. Lebensjahr wird die Früherkennung empfohlen, wenn Du ein erhöhtes genetisches Risiko hast, an Darmkrebs zu erkranken. Das ist der Fall, wenn nahe Verwandte von Dir bereits an Darmkrebs erkrankt sind (4).

Was sind die typischen ersten Anzeichen und Symptome, bei denen Du einen Arzt aufsuchen solltest?

Bei Darmkrebs spürst Du häufig sehr lange keine Symptome. Zu Beginn der Erkrankung gibt es meist unspezifische und ungenaue Symptome, wie Unwohlsein, Antriebslosigkeit oder Gewichtsverlust. Schmerzen treten in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium auf.

Was ist der erste Schritt, wenn Du die Vermutung hast, erkrankt zu sein?

Der erste Weg ist immer der Gang zur Hausärztin bzw. Hausarzt. Dein Behandlungsteam untersucht Dich, nimmt Dir Blut ab und nimmt möglicherweise eine Stuhlprobe.

Wenn die Ergebnisse dieser Untersuchungen auf eine bösartige Erkrankung hinweisen, wirst Du in der Regel zur Gastroenterologie überwiesen. Das sind Ärztinnen und Ärzte, die spezialisiert sind auf den Magen-Darm-Trakt. Sie führen dann eine Darmspiegelung durch, denn das ist die sicherste Methode, um Darmkrebs festzustellen.

Im Rahmen der Spiegelung werden auch Gewebeproben entnommen, die dann in der Pathologie mikroskopisch untersucht werden.

Wie geht es dann weiter – falls etwas Auffälliges festgestellt wird?

Wenn die Untersuchung des Pathologen die Diagnose Darmkrebs bestätigt, wird durch weitere Untersuchungen (Sonografie, Röntgen, Computertomografie, MRT) das Krebsstadium konkretisiert.

Empfehlenswert ist die Behandlung  in einem Darmkrebszentrum. Dort arbeitet ein großes Behandlungsteam aus allen beteiligten Fachrichtungen zusammen.

Sobald alle Befunde erhoben wurden, stellt das Behandlungsteam in der sogenannten Tumorkonferenz ein einheitliches Behandlungskonzept zusammen.

Wie kann die Therapie aussehen?

Nach wie vor ist die Operation ein wichtiger Schritt bei der Behandlung von Darmkrebs. Sie soll den Tumor möglichst vollständig entfernen.

Bei fortgeschrittenen Tumorstadien ist es manchmal notwendig, den Tumor vorzubehandeln.

Die Vorbehandlung besteht in der Regel aus einer Chemotherapie und wird eventuell kombiniert mit einer Bestrahlung.

Ist es nicht möglich den Tumor zu operieren, weil er beispielsweise schon gestreut hat, so ist es meist trotzdem möglich, mit Chemotherapeutika zu behandeln und ein Fortschreiten der Erkrankung solange wie möglich zu verhindern.

Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Nach der Therapie finden regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen statt. Darmkrebszentren bieten zudem Beratungsstellen mit einem gut ausgebauten Netzwerk, in denen Du Dich mit anderen Betroffenen austauschen kannst, zum Beispiel im Rahmen einer Selbsthilfegruppe.

Zusammengefasst:

Darmkrebs bleibt in den ersten Jahren häufig symptomlos. Je früher Darmkrebs entdeckt wird, desto besser ist er behandelbar.

Was Du tun kannst

  • Vorbeugend: Achte auf einen gesunden Lebensstil.
  • Vorsorgend: Nutze die Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr!
  • Bei Verdacht: Lass Dich ärztlich untersuchen.
  • Nach Diagnose: Informiere Dich über die optimale Behandlung in Darmkrebszentren.

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Quellenangaben
  1. Robert Koch-Institut / Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Krebs in Deutschland 2015/2016, Berlin
  2. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, Langversion 2.1, 2019, AWMF Registrierungsnummer: 021/007OL, abgerufen am 26.02.2021
  3. Bundesministerium für Gesundheit: Früherkennung und Vorsorge. Fragen zur Darmkrebsvorsorge, abgerufen von am 26.02.2021
  4. Deutsches Krebsforschungszentrum, Darmkrebs in der Familie: Risikoangepasste Früherkennung wird zu selten wahrgenommen. 8. Januar 2020, krebsinformationsdienst.de, abgerufen am 26.02.2021
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