8 gute Gründe für Bewegung bei Brustkrebs

Autor: Roland Kriesling, B.Sc. • Fachliche Prüfung: Erik Schmok
Lesedauer: 4 Minuten
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Darf und soll ich denn überhaupt meinen Körper neben Erkrankung und Therapie noch zusätzlich mit Bewegung belasten? Sollte ich mich nicht eher schonen und mir Ruhe gönnen? Sol­che und ähn­li­che Gedanken sind durch­aus normal. Aber: Brustkrebs und körperliche Aktivität schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • Welche positiven Wirkungen Bewegung während der Erkrankung hat
  • Wann Du dennoch vorsichtig sein solltest mit Sport
  • Welche Sportarten sich zum Einstieg für Dich eignen

Dieser Artikel wurde am 25. Oktober 2021 aktualisiert.

Bewegung hat viele positive Effekte und kann eine wichtige Hilfe da­bei sein Er­kran­kungs- oder Therapiefolgen zu reduzieren oder zu verhindern. Allgemein gesprochen kann man sagen, dass kaum etwas gegen und doch sehr vieles für Bewegung spricht – natürlich immer abhängig von Deinem aktuellen Zu­stand und im Rahmen Deiner Mög­lichkeiten.

Was bringt Bewegung ganz konkret?

1. Erschöpfung und Müdigkeit können durch Bewegung, vor allem an der frischen Luft, gelindert werden.

2. Die Durch­blu­tung wird ge­för­dert und der Körper wird besser mit Sau­er­stoff versorgt. Zusätzlich ver­bes­sert kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät anhaltend die Stimmung.

3. Durch gezielte Übungen kannst Du den Lymph­ab­fluss im Operationsgebiet för­dern und so schon vorbeugend gegen ein mög­liches Lymphödem (Ein­la­ge­rung von Lymph­flüssigkeit im Gewebe) aktiv werden.

4. Kraft­übun­gen stärken nicht nur Deine Mus­keln. Auch Deine Kno­chen­dich­te kann so ver­bes­sert werden und einer eventuellen Os­teo­po­ro­se (Abbau von Knochen­sub­stanz in­ner­halb des Knochens) vorbeugen.

5. Re­gel­mäßige Bewegung hilft Dir, Deinen Blut­druck, Cho­le­ste­rin- und Blut­zuckerspiegel zu senken.

6. Verdauung und Appetit werden an­ge­regt und Dein Schlaf ver­bes­sert sich.

7. Auch Rü­cken­schmer­zen und Verspannungen kannst Du mit einer guten Be­weg­lich­keit und kräftigen Muskulatur entgegenwirken.

8. Die Aus­wir­kun­gen von Sport und Bewegung gehen aber auch über den kör­per­li­chen As­pekt hin­aus. Neben einer stimmungs­stei­gern­den Wirkung hilft kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät Dir da­bei, zur Nor­ma­li­tät und ins Leben zu­rück­zu­kehren und wieder leistungsfähig zu sein.

Durch sportliche Betätigung unternimmst Du nicht nur aktiv etwas gegen die Folgen Deiner Er­kran­kung; Du tust damit vor allem etwas für Dich selber. Deinen Körper in Aktion zu er­le­ben, er­laubt es Dir, Dich als stark, beweglich und be­last­bar zu erfahren. Dies erleichtert Dir Dich und Deinen Körper in einem positiven Licht zu sehen und direkt zu spüren, zu was Du alles in der Lage bist.

Nach einer Weile des Trainings wirst Du unter Umständen über­rascht sein, wie viel mehr Du kannst, als Du Dir selber am Anfang zugetraut hättest.

Wann ist es besser, kein Sport zu treiben?

Was Du auch vorhast, Deine sportliche Be­tä­ti­gung solltest Du eng mit Deinem Be­hand­lungsteam abstimmen. In der Zeit rund um eine Operation zum Beispiel kann Sport tabu sein. Aber noch im Krankenhaus erhältst Du zu­meist eine Phy­sio­therapie. Das kannst Du schon als sanften Einstieg in mehr Ak­ti­vi­tät sehen. Besprich mit Deinen Therapeuten, ab wann Du wie viel und was genau machen kannst bzw. was Du ver­mei­den solltest.

Es kann individuell unterschiedliche be­son­de­re Umstände geben unter denen kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät sorgfältig abgewogen werden muss, je nach Behandlungs­form oder Ne­ben­dia­gno­sen. Vor allem, wenn Du vor Deiner Diagnose sehr sport­lich warst, könntest Du dazu neigen Dich zu über­for­dern.

Wenn Du gerne aktiv werden willst, berate Dich mit Deinem Behandlungsteam, welche Form der kör­per­li­chen Ak­ti­vi­tät für Dich geeignet und sinnvoll ist. Und höre auch immer auf Dein „Bauch­ge­fühl“. Dein Körper zeigt Dir sicher recht genau, wann es Zeit ist, eine Pause ein­zu­le­gen und wann Bewegung guttut.

Geeignete Sportarten für den Einstieg

Auch wenn es am Anfang schwerfallen sollte, wirst Du bald merken, dass Dir ein Training ins­ge­samt guttut. Jetzt geht es nicht da­rum, Leis­tun­gen zu erbringen oder Siege zu erringen. Es geht da­rum, Dich zu stärken.

Wenn Du früher gar keinen oder nur sehr we­nig Sport gemacht hast, fang lang­sam an. Leichtes Ausdauertraining, wie zum Beispiel der Fahrrad-Ergometer oder Wandern, können gute Ein­stiegs­mög­lich­kei­ten sein. Auch Schwim­men ist durchaus mög­lich, nur Kraulen sollte es nicht un­be­dingt sein. Hierbei wird der Arm der betroffenen Seite unter Um­stän­den zu sehr belastet.

Das bedeutet aber nicht, dass Du den Arm der operierten Seite, aus Angst ihn zu über­las­ten, gar nicht mehr bewegen sollst. Schon­hal­tun­gen solltest Du ver­mei­den. Nicht nur schmerzhafte Mus­kel­ver­span­nun­gen und die Einschränkung der Be­weg­lich­keit können die Folge sein. Durch man­geln­de Bewegung des Armes wird auch die sogenannte Mus­kel­pum­pe nicht aktiviert, was einen verminderten Gefäßabfluss zur Folge hat und somit dazu führen kann, dass sich leichter Schwel­lun­gen bilden.

Zusammengefasst

Bewegung und Sport bzw. kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät allgemein hat vielseitige positive Aus­wir­kun­gen für Dich. Solange Du Deine Ak­ti­vi­täten mit Deinem Behandlungsteam absprichst, kann das zu einem sehr wertvollen Teil Deines Ge­ne­sungs­wegs wer­den.

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Quellenangaben
  1. Baumann, F., & Zopf, E. (2012). Brustkrebs. In Sport und körperliche Aktivität in der Onkologie (pp. 167-178). Springer, Berlin, Heidelberg.
  2. Schünemann, H., Ascher, G., & Jänicke, F. (1993). Brustkrebs und Sport. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 44(10), 491-498.
  3. Huber, G., Baumann, F., & Schüle, K. (2012). Körperliche Aktivität, Sport und Brustkrebs im DMP–Ein Bewegungsprogramm für betroffene Frauen. B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport, 28(02), 62-68.
  4. Bildnachweis: © AYAimages – stock.adobe.com
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